
Auch im überarbeiteten Friedhofreglement: Der Hund muss draussen bleiben
Der Tod und mit ihm der Friedhof sind sehr persönliche, emotionsgeladene Themen. «Wie man mit dem Tod umgeht, in ein Reglement packen?» Das fragte sich Michael Wacker als Sprecher der SP. In der Fraktion hatten acht Personen ebensoviele Meinungen. Ein Beispiel dazu liefert Markus Gfeller (SVP). Er stellte fest, dass der Hund – insbesondere für einsame Leute – des Menschen bester Freund ist. Deshalb soll er mit auf den Friedhof dürfen. Nicht ins Grab, aber ans Grab. Dafür hatte Gartenbautechniker Wacker Sympathien: «Friedhöfe, besonders die sehr grossen wie das Sihlfeld in Zürich, haben mehr und mehr auch eine Naherholungsfunktion.»
«Ein Hund bleibt ein Hund», sagte Irma Jordi von der CVP. Sind solche auf dem Friedhof, habe man beim Abschied von einem Menschen nicht die dazu nötige Ruhe.
Mit 18 gegen 15 Stimmen beschloss der Rat, dass Hunde auch künftig nicht auf den Gottesacker dürfen. Letzterer liefert das Stichwort zu einer Frage aus der DYM-Fraktion, welcher neben der glp die CVP und die EVP angehören: «Weshalb wurden zur Überarbeitung des Reglements nicht auch die Kirchgemeinden eingebunden?» Wer war mit im Boot?
Dazu Stadtammann Hans Ruedi Hottiger: «Acht Menschen, acht Meinungen, wie Michael Wacker sagte – deshalb setzten wir eine schlanke Arbeitsgruppe aus Mitgliedern des Stadtrates und der betroffenen Verwaltungsabteilungen ein.» Zum Nicht-Miteinbezug der Kirchen: «Die Bestattung ist Sache des Staates und nicht der Kirche.» Hottiger gestand aber ein, dass da eine bessere Kommunikation nötig gewesen wäre.
Hottiger hat einen doppelten Vornamen: Hans Ruedi ohne Bindestrich. «Das Reglement sieht vor, dass auf einem Grabstein nur ein Vorname stehen darf», stellte Andrea Plüss (EVP) fest und den Antrag, diese Vorschrift zu streichen. Wie es zu dieser Bestimmung kam, schilderte Ronald Baumann, Chef Einwohnerdienste und Bestattungen: «Es sind schlicht technische Gründe – die Möglichkeiten, welche der Steinmetz für die Anbringung kleiner Schriften hat.» Marco Arni (glp): «Das soll die Praxis und nicht das Reglement entscheiden» – der Passus wurde gestrichen.
Knackpunkt Gebühren
Zum Casus Belli – zu den Gebühren. Rudolf Günthardt (FDP) fand als Sprecher der vorberatenden Kommission eine Erhöhung angemessen. «Die letzte fand 1991 statt.» Nicht so Michael Wacker (SP): «Zofingen hat die höchsten Gebühren in der Region.» Wie auch immer: Sie wurden nicht angehoben. Der Rat beschloss mit 27 gegen 10 Stimmen, die Gebühren-Kompetenz nicht an den Stadtrat abzutreten.