
26. Generalversammlung Luzerner Bio-Bauern: Bio-Leinsamen und Bio-Früchte gesucht

Präsident Josef Bircher nannte anlässlich der 26. Generalversammlung von «Bio Luzern» in Alberswil einige aktuelle Themen, mit denen sich die Luzerner Biobauern zurzeit auseinandersetzen. Bircher ermunterte die Anwesenden, trotz des Diktats zum Impfen, das auch «Bio Suisse» anerkennen musste, nach Alternativen im Bereich der Komplementärmedizin zu suchen. Gute Ideen und Offenheit seien gefragt, sagte Bircher. Weitere Fortschritte in der Biolandwirtschaft erhoffe er sich auch bezüglich Reduktion des Kraftfuttereinsatzes und des nachhaltigen Umgangs mit dem Boden.
RegioFair baut weiter aus
Gastgeber Andi Lieberherr, Geschäftsführer der Firma «RegioFair», nannte Erfolgszahlen: Die Firma, die sich seit der Gründung im Jahr 2010 die gute Vermarktung von Bio-Produkten aus der Region auf die Flagge geschrieben hat, konnte den Umsatz von 2.8 Millionen (2016) auf 9 Millionen Franken steigern. In sehr guter Zusammenarbeit mit dem Müller-Egli-Reformhaus sei das Sortiment auf 1700 (600) Produkte aufgestockt worden, sagte Lieberherr. Ein Neubau im Bereich Logistik sei im Bereich des Landwirtschaftsmuseums in Alberswil geplant. Weitere Nischenprodukte seien erkannt. Gesucht seien beispielsweise Bio-Produzenten aus der Region, welche auf rund 9 Hektaren Leinsamen anpflanzen könnten; die Nachfrage von 3000 bis 4000 Litern Leinöl pro Jahr sei vorhanden. «RegioFair» sei zudem bestrebt, künftig auch die Früchte für die hauseigenen Bio-Joghurts in der Region einzukaufen, stellte Lieberherr in Aussicht. Zur Mitfinanzierung und Begleitung eigener innovativer Projekte wurden die Versammlungsteilnehmer auf die mögliche Unterstützung durch die Albert Koechlin-Stiftung aufmerksam gemacht.
40 Bio-Körbe für die Schulen
Mit der Idee, interessierten Luzerner Hauswirtschaftsschulen gratis Bio-Produkte zu liefern, erntete «Bio Luzern» in den letzten zwei Jahren grosse Erfolge. Wegen der administrativen Aufwände wurde nun aber eine redimensionierte Neuauflage dieses Projektes beschlossen. Neu sollen die Produkte ohne Menüvorschläge an die interessierten Schulen ausgeliefert werden, wie Projektleiterin Astrid Burri erklärte. Die Lieferanten werden in den Schulen zudem Gelegenheit erhalten, zum Thema Biolandwirtschaft zu informieren.
Zwei Neue im Vorstand
Nach zehn respektive zwei Jahren Vorstandsarbeit bei «Bio Luzern» wurden Beat Krummenacher (Escholzmatt) und Nora Breitschmid (Kriens) verabschiedet. Vizepräsidentin Daniela Steinmann (Roggliswil) ehrte die Leistungen der beiden. Nora Breitschmid arbeitet weiterhin in der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit von «Bio Luzern» mit. Aus dieser Kommission verabschiedet wurden Urs Frühauf (Roggliswil) und Markus Bienz (Egolzwil). Zwei junge, aktive Bio-Bauern wurden neu in den Vorstand gewählt: Felix Felder (Romoos) und Simon Peter (Lieli).
Der Verein «Bio Luzern» trägt Sorge zu den Eigenmitteln: Statt eines budgetierten Verlusts von 3240 Franken resultierte in der Rechnung 2017 ein Gewinn von 851 Franken.
Der Verein ist auch 2018 sehr aktiv. Wichtige Programmpunkte sind der erste Schweizer Bio-Viehtag im Kanton Luzern (12. Juni auf dem Gelände von «Erlebnis Agrovision» in Alberswil), die «Luga» in Luzern (27. April bis 6. Mai) und der traditionelle Zentralschweizer Biomarkt «O SOLE BIO» in Zug (1./ 2. September).

