
Die Sondermülldeponie wird zum Fall für Zonenplaner

Noch sieht die Halle über der Sondermülldeponie (SMDK) aus, als sei alles ganz normal. Dabei wird sie, wie die Webcam zeigt, seit dem 4. Dezember innen ausgeweidet. Diese Arbeiten sind bereits sehr weit fortgeschritten. Bereits in wenigen Wochen werden gigantische Krane auffahren und der Abbruch der riesigen Hallenkonstruktion beginnt. Diese Arbeiten sollen bis Ende 2018 abgeschlossen sein. Danach muss noch der Rest der Grube wiederaufgefüllt werden. Und irgendwann kann das Areal einer neuen Nutzung zugeführt werden. Die Vorbereitungsarbeiten dafür laufen. Eben hat der Gemeinderat Kölliken über das Nutzungsplanungsverfahren für das SMDK-Areal orientiert. Es ist – wie alles im Zusammenhang mit der Bewältigung der Deponiesünde – alles andere als einfach.
«Komplex und anforderungsreich»
«Der Prozess ist sehr interessant», lässt sich Gemeindeammann Mario Schegner in einer Medienmitteilung zitieren. Ein Planungsverfahren für ein Gebiet mit Schutzobjekten, Bauzonen, Wald, Fruchtfolgeflächenvorgaben, etc., sei «komplex und anforderungsreich». Der Gemeinderat prüfe eine Optimierung des Amphibienlaichgebiets und habe dazu den Kontakt zu Eigentümern von benachbarten Grundstücken gesucht. Allenfalls, sofern auch der Kanton dies befürworte, könne sich eine Vernetzung mit anderen Laichgebieten ergeben. Gemeindeammann Schegner dämpft allerdings die Erwartungen: «Die Gemeinde kann dazu einen Vorschlag erarbeiten. Ob dieser dann in der Vorprüfung die Zustimmung des Kantons finden wird, muss sich dann zeigen.»
Im November 2015 hat die Gemeindeversammlung 40 000 Franken für die Planung bewilligt. Seither gab es mehrere Verzögerungen. Unter anderem, weil es beim beauftragten Planungsbüro einen Personalwechsel gab. Eine Rolle spielt auch, dass Pro Natura einen Konzeptvorschlag für die Nachnutzung gemacht hat. Am Ende sei der Spielraum für die Gemeinde «eher klein», erklärt Schegner.
Der Gemeinderat hofft, dass ab Mitte dieses Jahres das Mitwirkungsverfahren stattfinden wird, in dem sich alle Interessierten einbringen können. Anschliessend soll die öffentliche Auflage stattfinden. «Ob sich dieser Wunschplan erfüllt, ist von externen Faktoren abhängig», heisst es in der Medienmitteilung. «Dies sind konkret das Vorprüfungsverfahren beim Kanton und die Bearbeitungsfristen beim Planungsbüro.» Der weitere Verlauf des Verfahrens wird auch davon abhängen, ob es Einsprachen geben wird. Fest steht: Die Nutzungsplanungsänderung wird am Schluss der Gemeindeversammlung vorgelegt werden müssen. Das dürfte dann der letzte Entscheid des Kölliker Souveräns über die SMDK sein.
Der Gemeinderat gibt in seiner Medienmitteilung keinen Endtermin an. Ein Abschluss vor 2023 ist aber kaum zu erwarten. Dass Kapitel SMDK wird dann fast 50 Jahre gedauert haben.