Kaserne und Waffenplatz in Wangen a. A. werden für 89 Millionen aufgerüstet

Auch an den Jurasüdfuss soll etwas von den 2 Milliarden Franken fliessen, die das Verteidigungsdepartement von Bundesrat Guy Parmelin im Rahmen der Armeebotschaft 2018 beim Parlament beantragt. Der Waffenplatz Wangen a. A. soll für 89 Millionen Franken ausgebaut und die veraltete, 1971 erstellte Kaserneninfrastruktur saniert werden. Dies steht in der Botschaft, die der Bundesrat am Mittwoch verabschiedet hat.

Das VBS legt auch ein langfristiges Bekenntnis zum Waffenplatz ab, auf dem die Rekruten- und die Unteroffiziersschulen der Rettungstruppen sowie eine RS-Kompanie des Lehrverbandes Logistik, Verkehr und Transport stationiert sind. Das VBS sieht den Standort laut Armeebotschaft für die «langfristige Weiternutzung» vor.

Das VBS kündigt deshalb auch gleich weitere Investitionen in Wangen an: Nach 2022 soll auch die Logistikinfrastruktur erneuert und ausgebaut werden. «Dafür wird mit Investitionen von rund 150 Millionen Franken gerechnet», heisst es. In Wangen befindet sich nämlich eine Aussenstelle des Armeelogistikzentrums Thun, die die Rekruten mit dem notwendigen Material versorgt.

Truppenbelegung steigt stark an
Nötig wird der Ausbau auch, weil es mit der Weiterentwicklung der Armee nur noch zwei statt drei RS-Starts pro Jahr gibt. Damit steigt die Truppenbelegung in Wangen um 336 auf neu 1079 Armeeangehörige. «Entsprechend ist die Belegungskapazität für die Unterkunft, die Verpflegung und die Ausbildung des Waffenplatzes zu erhöhen», heisst es in der Botschaft.

«Zudem weist die Kaserneninfrastruktur für die Unterkunft, die Verpflegung, die Theorie und die Administration mit Baujahr 1971 einen hohen Instandsetzungsbedarf auf.» Künftig soll auch eine heute in Kirchberg untergebrachte Kompanie neu in Wangen stationiert werden.

Neu gebaut wird auch die heutige Krankenabteilung. Sie wird durch ein sogenanntes «medizinisches Zentrum der Region» ersetzt. Dieses hat 100 Betten und soll die «die stationäre medizinische Versorgung» von Armeeangehörigen für die Kantone Aargau, Bern, beide Basel und Solothurn abdecken.

Damit, so das VBS, können «die heutigen Krankenabteilungen auf den Waffenplätzen in der Region auf wesentlich kleinere Ambulatorien ohne Betten redimensioniert werden.» 40 der 100 Betten sollen als Kaderunterkunft genutzt werden. Im Gebäude dieses medizinischen Zentrums werden auch Arrestzellen, die Loge sowie die Wache untergebracht sein.

Hoffen auf Aufträge für Lokale
Konkret vorgesehen ist weiter ein viergeschossiger Ersatzneubau mit Platz für 822 Soldaten, der auch Theorieräume, Büros und eine Grossküche umfasst. Diese wird auf 1200 Mahlzeiten ausgerichtet sein. Damit kann auch die Stadtkaserne beliefert werden, die sich im Besitz der Gemeinde befindet. Die dortige Küche soll geschlossen werden.

Auch für die Truppenmagazine, die Feuerwehr und die bestehende Energiezentrale im Untergeschoss gibt es einen Ersatzneubau. Zudem werden die Haustechnik und die Küche der Soldatenstube saniert. Weitere Änderungen gibt es beim Rasensportplatz, bei der Parkierung und der Strassenerschliessung.

Die Variante sei wirtschaftlich und «mit hoher Nutzungsflexibilität», schreibt das VBS. «Der Bedarf an Provisorien während der Bauphase ist überdies sehr gering.» Auch eine Gesamtsanierung sowie die Konzentration in einem einzigen Neubaukubus sind im Vorfeld offenbar geprüft worden. Beides wäre aber kostspieliger, heisst es bei der Armee.

Glücklich über die Nachricht ist Wangens Gemeindepräsident Fritz Scheidegger. «Es ist gut, dass sich die Kaserne weiterentwickelt. Sie ist seit Jahrzehnten ein bedeutender Faktor in Wangen», sagt er. In der Gemeinde hofft man nun, dass auch Unternehmen aus der Region berücksichtigt werden und die Investitionen so einen positiven Effekt auf die lokale Wirtschaft haben.