
Schulklassen nutzen das Angebot der Bibliothek rege
Bibliotheken kämpfen vielerorts mit sinkenden Besucherzahlen – so auch jene in Strengelbach. Letztes Jahr besuchten an 165 Ausleihtagen 5141 Kundinnen und Kunden die Bibliothek im Graberhaus. 2016 zählte sie an 168 Ausleihtagen 6087 Besucher, schreibt die Gemeinde in einer Mitteilung. Der Mitgliederbestand ist von 540 auf 435 Mitglieder gesunken. Auch die Ausleihzahlen gingen zurück: Liehen die Besucher im Jahr 2016 26 623 Medien aus, waren es letztes Jahr noch 24 109. «Gerade Jugendliche können heutzutage auf so viele verschiedene Aktivitäten zurückgreifen, dass das Lesen in den Hintergrund rückt», vermutet Brigitte Hertig-Bohnet. Sie arbeitet seit mehr als 20 Jahren für die Bibliothek Strengelbach und ist seit zehn Jahren als deren Leiterin tätig. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen Ruth Lütolf-Schlosser, Andrea Schär und Monika Schmid steht sie an vier Tagen pro Woche in der Bibliothek für die Kunden bereit. Einen weiteren Grund für den Besucherrückgang vermutet sie darin, dass die Bibliothek Strengelbach keine E-Books im Sortiment führt. Seit die Bibliothek Jahresbeiträge für die Mitglieder eingeführt hat, lösen Kunden häufig nur noch eine Mitgliedskarte pro Haushalt. Dies senke den Mitgliederbestand zusätzlich.
26 Schulklassen nutzen Angebot
«Eine Schliessung ist momentan aber kein Thema», versichert die Bibliotheksleiterin. Offen sei allerdings, wie es im Spätsommer weitergeht. Dann fällt in Strengelbach die Oberstufe weg. Die älteren Schüler gehen dann in Brittnau zur Schule. Die Zusammenarbeit mit den Lehrpersonen verläuft derzeit sehr erfolgreich: 26 Klassen nutzen das Angebot der Bibliothek. Bei ihnen steht vor allem die Leseförderung im Zentrum. Alle drei Wochen kommen die Schüler vorbei, stöbern selbstständig oder unter Anleitung ihrer Lehrer in den Bü- chern. Beliebt ist auch das Angebot für kleinere Kinder: Vier Mal jährlich findet ein Versli-Morgen statt, bei dem Kinder bis 4 Jahre eine Geschichte aus einem Bilderbuch erzählt bekommen. Für die Vier- bis Achtjährigen führt die Bibliothek Erzählstunden durch. «Die Kinder fragen nach den Anlässen immer, wann sie wieder vorbeikommen dürfen», erzählt Brigitte Hertig-Bohnet und lacht. Mütter von Kindern im Vorschulalter machten auch einen grossen Teil der privaten Bibliothekskunden aus. Darauf folgten Erwachsene ab etwa 40 Jahren. Die Altersgruppen dazwischen seien weniger vertreten. Um den Besuchern die Auswahl zu erleichtern, stellen Brigitte Hertig-Bohnet und ihr Team die neuesten Bücher jeweils auf einem Tisch aus. «Diese werden auch am meisten ausgeliehen.» Daneben gibt es im Sortiment auch Hörbücher und DVDs.