
Rekordergebnis: Nachhaltigkeit zahlt sich für Clientis Sparkasse aus
3,48 Millionen Franken
beträgt – nach allen Abzügen – der Geschäftserfolg 2017 der Clientis Sparkasse Oftringen. Dies ist nach 3,05 Millionen im 2016 ein weiteres Rekordergebnis.
Die Clientis Sparkasse Oftringen präsentiert für 2017 erneut ein Rekordergebnis. Der Gewinn wurde um 3,3 Prozent auf 934000 Franken gesteigert. Der Geschäftserfolg nach Abzügen beläuft sich auf 3,48 Millionen Franken (Vorjahr 3,05 Mio.). «Das Ergebnis ist besser als erwartet», sagt Bankleiter Daniel Studer. Besonders erfreulich: Die Kundengelder konnten durch den Ausbau bestehender Kundenbeziehungen, aber auch Neukundengewinn um 24,1 Mio. Franken gesteigert werden. Da die Ausleihungen weniger stark gewachsen sind, erreicht der Kundendeckungsgrad der ältesten Bank im Kanton 82 Prozent und übersteigt nach 2016 (78 Prozent) nun die Zielgrösse von 80 Prozent. Das Eigenkapital indes stieg um 5,8 Prozent auf 40,3 Mio. «Ein gesundes Ergebnis», wertet Verwaltungsratspräsident Urs Suter.
Trotz hart umkämpftem Markt legte die regional verankerte Genossenschaftsbank auch beim Hypothekargeschäft zu. Teil ihres Erfolgsrezepts ist, vorwiegend Objekte in der Region zu finanzieren. «Wir kennen Land und Leute», erklärt Bankleiter-Stellvertreterin Jsabelle Wilhelm, «die Nähe und der Kontakt zur Kundschaft sind für uns zentral.» Anders als andere Banken hält die Clientis Sparkasse Oftringen auch am Kundenschalter fest. «Das ist die Drehscheibe und erste Anlaufstelle für Kundenbeziehungen», so Wilhelm. Eine Dienstleistung, an der weiterhin festgehalten werde.
Risiken der hohen Bautätigkeit
Als Hauptertragspfeiler nahm der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um ganze 7,9 Prozent auf 6,73 Mio. Franken zu; einfache und transparente Angebote statt kompliziertem Angebotsdschungel sind das Credo. Bescheidener als im Vorjahr fallen die Ausleihungen aus – der markanteste Rückgang ist bei den Baukrediten zu verzeichnen, die um fast ein Drittel eingebrochen sind und noch 7,7 Mio. Franken betrugen. Nach Einschätzung der Bank wurde in der Vergangenheit sehr viel, «wahrscheinlich zu viel gebaut», sagt Jsabelle Wilhelm. Auch deshalb unterstützt die Sparkasse primär Eigenheime, weniger die risikobehafteten Mehrfamilienhausbauten. Laut Daniel Studer dürfte die Bautätigkeit in der Region durch eine «Konsolidierung» in den nächsten Jahren wieder abnehmen.
Die Regionalbank hält an Bewährtem fest, rüstet sich aber auch für die Zukunft. Im Editorial zum Geschäftsbericht verweist Verwaltungsratspräsident Suter auf die Trends Digitalisierung und Kryptowährungen. Die Clientis Sparkasse verfolge diese Entwicklungen genau – so wird unter anderem der Online-Auftritt erneuert. «Wir preschen jedoch nicht voraus.» Hinter dieser Zurückhaltung steckt mitunter die Besorgnis, dass vieles sich als Hype entpuppen könnte und die «Blase irgendwann platzt».
Ziel: weiterhin wachsen
Wichtig für die Bank war 2017 die Zertifizierung der Mitarbeitenden, um die Beratungsqualität im immer anspruchsvoller werdenden Umfeld sicherzustellen. Zur Stärkung der eigenen Position und um indirekt Kostenerhöhungen für die Kundschaft zu verhindern, hat die Oftringer Sparkasse gemeinsam mit den weiteren 14 Clientis Banken und 10 weiteren Regionalbanken eine neue IT-Multiprovider-Strategie beschlossen. Gewisse IT-Dienstleistungen werden neu über die Iventx AG und nicht mehr über die Swisscom angeboten.
Das gute Geschäftsjahr bekommen auch die Genossenschafter zu spüren: Die Dividende soll um 2 auf 34 Franken erhöht werden. Auch in den Folgejahren will die Clientis Sparkasse Oftringen wachsen. Allerdings nicht um jeden Preis. «Wir haben einige schöne Geschäftsjahre hinter uns», sagt Verwaltungsratspräsident Urs Suter, «für die nächsten Jahre sind die Prognosen etwas vorsichtiger.» Nicht ein weiteres Rekordergebnis stehe im Vordergrund, sondern «Nachhaltigkeit statt Gewinnmaximierung und Qualität statt Quantität».
