Weg vom Sektenimage: Soll Chrischona neu Zofi-Kirche heissen?

Erst nannte sich die Chrischona-Gemeinde Seon mit neuem Namen Seetal-Kirche – nun jene in Lenzburg Lenzo-Kirche. Weshalb der Namenswechsel? Dazu Pastor Beni Leuenberger in der «Aargauer Zeitung»: «Wir wollten weg vom Sektenimage.» Wichtig war, dass der neue Name Transparenz, Offenheit und einen regionalen Bezug vermittelt. «Beim Namen haben wir uns auch vom nahen Shoppingcenter Lenzopark und dessen regionaler Ausstrahlung inspirieren lassen.»

«Natürlich ist Chrischona Schweiz etwas enttäuscht, dass der Name verschwindet. Aber sie unterstützt die Modernisierung der einzelnen Kirchen – und zurzeit taufen sich viele Chrischona-Gemeinden um», heisst es. Keinen Handlungsbedarf in Zofingen sieht Natalie Mack als Pastorin der örtlichen Gemeinde. «Wir haben kein Image-Problem und die Zahl der Mitglieder hat eine leicht steigende Tendenz.»

Ernst Eschenbach ist Chrischona-Pastor in Kölliken. Auch in seiner Gemeinde ist ein neuer Name kein Thema. In Kölliken habe man das Chrischona-Logo nach einer Renovation neu angebracht. «Es zeigt, für was wir stehen und symbolisiert die Einheit der Gemeinden.»

Ein neuer Name für die ChrischonaGemeinde Kirchleerau-Reitnau? «Nein», sagt Pastor Jim Bühler. «Wir sind seit 140 Jahren Teil des Dorfes und man kennt unsere Gesichter. Wir haben deshalb auch ganz andere Voraussetzungen als die Lenzburger.» Seine Gemeinde habe sich in der Bevölkerung viel Goodwill erarbeitet – in jüngerer Zeit mit ihrem Engagement im Bereich Asylbewerber-Betreuung. «Eine neuer Name wäre für uns kontraproduktiv.»

Der Name des Freikirchenverbunds stammt von der Kirche St. Chrischona in Bettingen ab, das Teil des Kantons Basel-Stadt ist. Im Jahre 1840 gründete hier ein Christian Friedrich Spittler (nicht mit dem Literaturnobelpreisträ- ger Carl Friedrich Spitteler zu verwechseln) ein theologisches Seminar.