«Oftriger Gwärbler and Friends» auf dem «Wurstreisli» in Twann

Die Reben halten zwar Winterschlaf, nichtsdestotrotz empfangen die Rebbauern der Bielersee-Region ihre Besucher selbst im tiefsten Winter sehr warm. Während der Monate Januar, Februar und März laden die Winzer ihre Gäste zum traditionsreichen Treberwurstessen in ihre Carnoztets (rustikal eingerichtete Kellergewölbe) ein. 
30 000 bis 40 000 Gäste aus der ganzen Schweiz sind es mittlerweile, welche die Keller bzw. Stüblis der Bielerseewinzer besuchen und sich Treberwurst mit «Härdöpfusalat» oder Gratin, edlen Rotweinen aus der Region und anschliessend einen kräftigen Marc auftischen lassen.
Es muss eine Weinbauregion sein, um das echte Treberwurstfeeling zu geniessen. Schliesslich wird ja der Schnaps aus den Rückständen der Traubenbeeren gebrannt und die Wurst anschliessend im Destilleriedampf gekocht. Die Eidgenössische Alkoholverordnung verbietet es mittlerweile den Winzern, neben dem Weinbau gleich noch eine Destillerie zu betreiben. Der wohl traditionellste Treberwurst-Betrieb, jener von Stephan «Stöffu» Ruff in Twann, kann aufgrund der Tradition von einer Sonderregelung profitieren und aus den eigenen Traubenresten Marc brennen.

Was abspecken? – geniessen!
Im Alleingang hat Heinz Krähenbühl, ex-AKB-Banker im Unruhstand, das 23. Treberwurstessen für «Gwärbler» und Friends in Twann am Bielersee – «Wellness für die Seele» – organisiert. Bei der 24. Ausgabe dieses reinen «Männeranlasses» stand ihm mit dem Zofinger Uhrmacher Heinz Heller erstmals eine Stütze an der Seite. Mit sichererer Hand pilotierte Chauffeur Kari Zimmerli den Car an den Ort des Geschehens, sicher über den ominösen und oft zitierten «Röschtigrabe». Das Interesse ist jeweils riesig. Krähenbühls «Wurstvertilgerliste» umfasst rund 70 Mäuler; Platz haben aber jeweils nur 30 Nasen in der engen «Wurststube» in Twann. Wie einst Bayern Münchens Meistertrainer Ottmar Hitzfeld, setzt auch Heinz Krähenbühl bei der Vergabe der begehrten «Wurstreisli-Tickets» auf das Rotationsprinzip. – Trotz des grossen Interesses waren auch heuer wieder vier Neulinge («Hamburger») dabei, die restlos begeistert waren. –