
Riesengaudi auf dem Rummelplatz – mit Galerie
Letztes Jahr fand «Showtime im Storchendorf» statt. Diesmal galt die Aufmerksamkeit den Attraktionen eines Rummelplatzes. Gesucht und gefunden hat sie der «Spiritus Gymnastik» Marcel Echs im Europark Rust. Er machte dort einen Augenschein durch die Linse einer Filmkamera zusammen mit den Statisten Jan und Lukas sowie Simon Glur als Filmstar. Diese Videoclips waren nicht bloss witzig, sondern füllten auch die Pausen beim Umbauen auf den nächsten Auftritt der verschiedenen Riegen und spannten zugleich den roten Faden durch das Programm, eine geniale Idee. «Das Filmen war eigentlich kein Problem, es gab an diesem Ort vieles, was man in Beziehung zum Turnerabend bringen konnte. Schwieriger war das Zuschneiden der Szenen und die Koordination mit der Musik und dem zeitlichen Ablauf», erklärte Marcel Echs. Das funktionierte dank des professionellen technischen Teams auf den Punkt genau. Man darf heute schon gespannt sein, welche Idee nächstes Jahr für gute Unterhaltung sorgt.
Vorab wurde der Rummelplatz mit den Augen der Kinder betrachtet. Im Kinderturnen sah das so aus, dass sich die Mitwirkenden artig im Kreis drehten wie ein Karussell, was ja zum Standard eines Rummelplatzes gehört. Ihnen folgte Gymnastik 2, die dort umherschwärmte und nach Süssigkeiten suchte. Den glücklichen Gesichtern gemäss sind sie fündig geworden. Eine Stufe höher formierte sich die Mädchenriege zur Parade in fantasievoller Aufmachung. Die Strassengaukler des Geräteturnens drangen bereits in den Bereich akrobatischer Körperbeherrschung ein und stemmten einander hoch. Als Wahrsagerinnen und Glücksbringer profilierten sich die Damen Aktiv, indem sie vor dem Plakat «Fortune» mit Glückskugeln jonglierten, und der Frauenturnverein versuchte sich erfolgreich im Büchsenwerfen.
Natürlich darf im Rundgang ein Besuch im «Funhouse» nicht fehlen. Dort zeigten die Damen und Herren des TV Aktiv, was ihnen Vergnügen macht. Die Damen fühlten sich wohl, wenn ihnen wie Marionetten von Seilen die Arme hochgezogen wurden oder wenn sie von den Herren in die Arme genommen, in die Luft geworfen wurden und bei ihren Partnern wieder ein «Happy Landing» hatten.
Ein Tsunami nach der Pause
Ein Tsunami erfasst den Rummelplatz – gemeint ist hier eine Welle bester Unterhaltung, die das Publikum erreicht und bewegt. In Gang brachte sie nach der Pause «Gymnastik Jugend», eine leistungsorientierte Gruppe junger Mädchen. Da kamen sie, die geschmeidigen Gestalten, betraten die Märchenbahn und legten eine sagenhaft schöne Revue aus Tanz und Akrobatik hin. Ihnen folgte die Riege «Geräteturnen» mit dem Besuch der Wasserbahn «Tsunami». Betroffen davon war jedoch nur Simon Glur, der die Aufsicht hatte und immer betonte, er habe eine bestimmte Verantwortung. Er bekam wirklich einen Wasserspritzer, sonst spielte sich diese Nummer im Trockenen mit Kunststücken am Barren sowie mit gewagten Sprüngen und Überschlägen ab. Die Damen Aktive liessen es sich nicht nehmen und machten einen Besuch im Gruselhaus «Dämonium», umgeben von Nebelschwaden. Zuletzt lagen sie vor Schreck am Boden.
Das Barpersonal, besetzt vom Männerturnverein, war wesentlich standfester. Es schleppte Getränkeharassen herum, warf sie einander zu, bildete Figuren und schepperte im Takt mit den Flaschen. Damit bestätigte der Männerturnverein seinen Ruf als Humorist des Turnvereins. Dann tauchte im Film ein schaukelndes Schiff auf. Der TV Aktiv sah dies als Signal zum Einsatz am Schaukelring. Gedacht, getan. Nach einem Schubs stiegen sie hoch zur Kuppel der Halle hinauf, segelten einige Male hin und her, drehten und wendeten sich, klickten aus und landeten sicher auf der Matte – ein würdiger Abschluss des Themas «Rummelplatz». Zuletzt versammelte sich Klein und Gross auf der Bühne zum Schlussbild. (Kurt Buchmüller)