
Ob mit 8 oder 80 – alle sollen Spass am Velo haben
Die Region Zofingen ist für Fussgänger und Velofahrer attraktiv. Wohngebiete, Arbeitsplätze und Naherholungszonen sind in Velodistanzen erreichbar, dank der flachen Topografie kommen Fahrräder zügig vorwärts. Der Regionalverband Zofingenregio hat denn auch 2012 ein Velokonzept verabschiedet und dieses in ein Agglomerationsprogramm einbetten können.
Viele Autos schrecken ab
Ausgangspunkt bildete die Feststellung, dass der hohe Anteil des motorisierten Verkehrs den Fuss- und Veloverkehr beeinträchtigt. Das schreckt ab: Auch kurze Wege innerhalb der Region würden deshalb mit dem Auto statt zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt, so das Fazit.
Die Idee hinter dem Konzept ist einfach: «Grundsätzlich ist jede Strasse, auf der Veloverkehr zugelassen ist, veloverkehrstauglich zu gestalten.» Dabei seien die Anforderungen auf die jeweilige Hauptbenutzergruppe abzustimmen. Nebst den klassischen Zielen wie Ortszentren, Bahnhöfen und Schulen müssten auch Industriezonen und Einkaufsgebiete für Mitarbeitende und Kunden per Velo sicher erreichbar sein. Nicht alle Benutzergruppen stellten die gleichen Ansprüche. So wollen beispielsweise Alltagsvelofahrerinnen und -fahrer rasch, sicher und ohne Umwege zum Arbeitsort oder zum Bahnhof gelangen, Einkäufe erledigen oder Bekannte besuchen können. Schulkinder hingegen profitieren von sicheren Schulwegen mit Erlebniswert. Ihnen seien kurze Umwege zuzumuten.
«Kommunale Daueraufgabe»
Die Zuständigkeit für den Veloverkehr liegt jedoch nicht bei Zofingenregio, sondern beim Kanton und den Gemeinden. «Der Bau, Betrieb und Unterhalt eines attraktiven und sicheren Velowegnetzes ist eine kommunale Daueraufgabe», sagt Werner Ryter, Chef Planung und Tiefbau der Stadt Zofingen. In der Zofinger Verkehrspolitik habe der Veloverkehr seit je einen grossen Stellenwert eingenommen. «Zofingen ist es ein grosses Anliegen, im Rahmen seiner Verkehrspolitik den Veloverkehr zu fördern und den Anteil des Veloverkehrs am Gesamtverkehr zu erhöhen.»
So hält das Legislaturprogramm des Stadtrates 2014/2017 fest, dass die Infrastrukturen für Velofahrer und Fussgänger zu verbessern und sicher zu machen sind. Ein entsprechendes Planungspapier liegt inzwischen vor. Über Projektideen will die Stadt diese Woche informieren. Der stadträtliche Bericht stützt sich auf die Grundregel «8 bis 80 Jahre»: Personen in diesem Alter müssen mit dem Velo die künftige Infrastruktur nutzen können. «Auch weniger geübte Velofahrende sollen zum Zweiradfahren animiert werden.» Details und konkrete Unterlagen gibt es ab dem 1. November im Internet, aber auch direkt: Um 19 Uhr findet an diesem Tag im Rathaus eine Infoveranstaltung statt.