Zwei Humorhoiden fallen in Oftringen ein – dem «wilden Westen des Aargaus»

«On / Off» spielt am Puls der Zeit, selbst Mohrenköpfe und Datenschutz werden mit viel Wortwitz, Slapstick, Gesang und Tanz tinderpretiert. Probleme, die (fast) jeder kennt. Wenn ein Neustart plötzlich zwei Tage statt 15 Sekunden braucht. Oder das Kleingedruckte in allgemeinen Geschäftsbedingungen. Das Duo Lapsus kreierte gleich eigene Bedingungen, die das Publikum verpflichtet, herzhaft zu lachen und zum Schluss stehend zu applaudieren.

 

 

Bald ist die Show zu Ende: Deshalb wird nochmals fleissig über die digitale Bühne «gesurft»

Doch von wegen Regeln: Hitzig und Gschwind können nicht immer nur lachen. Das «Copyright» macht den Komikern das Leben schwer. «Alles muss stets deklariert werden», so Hitzig. Das gilt nicht nur für Stars aus Funk und Radio. Ein «do bini sprachlos» stammt original von KKO-Präsident Jürg Hunziker. Das «Ufhöre und zruggträtte» gar vom Oftringer Gemeindeammann Jules Fischer.

Über zwei Stunden sorgten Bruno Gschwind und Theo Hitzig alias Christian Höhener und Peter Winkler im you event center für Schmunzeln, Lachen und viel Applaus. Zum Schluss sogar Standing Ovations. Hitzig witzig: «Wow! Wer hätt das am Afang vo däm Obe dänkt.» Hat ja auch gar nichts mit dem Kleingedruckten in den Lapsus-Geschäftsbedingungen zu tun.

Mit dem Smartphone geht alles, selbst einen Comedyabend mitzugestalten. In seinem Programm «On / Off» ironisiert das Duo Hitzig und Bruno die Allmacht des Digitalen bis ins Quark – äh, Mark. Autokorrektur, Akkuprobleme, Netzabstürze – jedermanns Ärgernisse mit Ulk und Schalk auf die Bühne gebracht. Da prustet das Publikum noch vor dem Sketch, wie sich am Donnerstag beim Saisonstart von «Kultur in Oftringen» zeigte: Kulturkommissionspräsident Jürg Hunzikers Ansprache fällt Hitzig zum Opfer, der sich lieber selber reden hört. Liest er die Rede doch gleich selbst vor und erklärt Hunziker, wie er den Job zu machen habe.

 

Dass die 300 Zuschauer sich per (fiktivem) SMS dann wünschen, «der Grosse» möge auf die Schnauze fallen, frappiert den Lapsus-Lulatsch nicht. Das Duo hat sich schliesslich in die «Pampa» verirrt. In «den Wilden Westen des Aargaus». Wie der arbeitsfaule Bruno meint: «Sorry, Herr Hitzig. Was wir hier machen, ist nur Benefiz.»

Wer hätte das gedacht …

Theo Hitzig und Bruno Gschwind erachten es auch erst als nötig, persönlich auf der Bühne zu erscheinen, als ihre Stellvertreter – Roboter namens «Humorhoiden» – eine Fehlfunktion haben. Liest das Handy per Bluetooth die Gedanken, sinniert Bruno über Hitzig ein «Klugscheiser» oder «Beserwüser». So falsch die Orthografie, so innovativ das den Beiden eingepflanzte Autokorrekturprogramm. Kommt bei Bruno «Das Teil isch imfall neonazinöi» heraus, versucht Hitzig die Situation mit einem «I muss emol luege, wele Fascho das programmiert hett. Vilich sone Amerikaner us Charlottesville» zu retten.