
Rauchfrei: Der Spital Zofingen verbannt Raucher vom Gelände
Zigarettenrauch und Gesundheitsinstitution – so ganz haben diese beiden Begriffe nie zusammengepasst. Dennoch ist es völlig normal, im Spital Raucher anzutreffen. Unter Mitarbeitern, Besuchern und Patienten ziehen viele am Glimmstängel. Bisher durfte auch auf dem gesamten Areal des Spitals Zofingen geraucht werden. Künftig sind die Raucher eingeschränkt, denn das Spital Zofingen wird rauchfrei. «Wir sind eine Gesundheitsinstitution, rauchfrei zu sein, macht Sinn», findet Dr. med. Andreas Häring, der zuständige Oberarzt f zum Projekt «rauchfrei».
Das Spital Zofingen ist mit dem Projekt alles andere als ein Trendsetter. Rauchfrei werde mittlerweile in den meisten Spitälern umgesetzt. «Das gehört sich heutzutage einfach», sagt Häring. Durch das Rauchverbot sollen in erster Linie Mitarbeiter sowie Patienten vor dem Passivrauchen geschützt werden. Zudem will das Spital Optionen zum Aufhören bieten. «Wir weisen Patienten und Mitarbeiter nebst dem Rauchverbot auch auf die Rauchstopp-Beratung hin. Dafür kommt zwei Mal im Monat jemand vom Kantonsspital Aarau bei uns vorbei», erklärt Häring. Das Kantonsspital Aarau ist nämlich bereits seit 2015 rauchfrei. Die Rauchstopp-Beratung werde von Patienten und Mitarbeitern seither mehr genutzt, weiss die Mediensprecherin des Kantonsspitals Aarau Andrea Rüegg. «Es zeigt sich ein jährlicher Anstieg.»
Rauchfrei, nicht Raucher-frei
Absolut ohne Zigaretten-, Stumpenrauch und Co. bleibt das Spitalareal Zofingen nicht. Ab dem 1. Oktober darf aber nur noch an bestimmten Orten geraucht werden. «Es gibt einen festgelegten Zonenplan», erklärt Häring. Für die Mitarbeitenden des Spitals und des Alterszentrums wird es je einen, für Patienten und Besucher ungefähr vier weitere, gut kaschierte «Raucherecken» geben. Probleme seitens der Mitarbeiter hätte es bislang keine gegeben, im Gegenteil: «Bis anhin gab es mehrheitlich positive Rückmeldungen.» Und das, obwohl sich die Raucher durchaus eingeschränkt fühlen würden.
Die Reaktionen beim Kantonsspital Aarau fielen damals grundsätzlich positiv aus, sowohl bei Patienten als auch bei Mitarbeitern. Die grössten Probleme seien durch den ständigen Patientenwechsel erfolgt. So wüssten bis heute viele nichts von den Raucherpavillons und rauchen deswegen an den verbotenen Punkten vor den Eingängen respektive im Areal. Andrea Rüegg sagt: «Teilweise ist auch Littering ein Thema. Zigarettenkippen werden einfach weggeworfen.» Trotz dieser Unbequemlichkeiten fällt das Projekt «rauchfrei» positiv auf. Die Änderungen seien spürbar. «Es wird ganz klar wahrgenommen, dass im Areal nicht mehr geraucht wird. Vor allem an den Hauseingängen gibt es keine Rauchbelästigung mehr», sagt Rüegg. Abgeschlossen ist das Projekt «rauchfrei» im Kantonsspital Aarau nicht. Bis 2020 sollen die Raucherinseln zum Teil wieder verschwinden und zu ihrem alten Dasein als Veloständer zurückkehren.
Wie sich die Änderungen auf das Spital Zofingen auswirken, wird sich zeigen. Klar ist: Per 1. Oktober lösen sich Qualm und Rauch erst mal (fast) in Luft auf.
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