Auch Alkohol soll man sich verdienen

Sommerzeit ist Turnfestzeit. Zu Tausenden strömen Turnerinnen und Turner jeweils ans eidgenössische, die kantonalen und regionalen Feste. Das Resultat ist wichtig, es geht aber noch um viel mehr: Sich zusammen bewegen, in der Gruppe etwas erreichen und gemeinsam Spass haben. Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen und Letzteres kommt in den allermeisten Fällen nicht zu kurz. Schliesslich muss das Resultat gefeiert werden, meist unabhängig davon, wie gut es wirklich war. Dagegen ist nichts einzuwenden, auch wenn es hie und da etwas gar feucht zu und her geht und das Sixpack wegen eines Sixpacks zu verschwinden droht. Solange es ohne Personen- und Landschaden über die Bühne geht, ist alles in Ordnung. Und die Sportlerinnen und Sportler haben zuvor auch etwas dafür getan. Weniger Verständnis kann ich weder für die Meinung, man solle an Autobahnraststätten Alkohol kaufen können, aufbringen, noch für den Ist-Zustand in vielen Schweizer Sportstätten. Auch wenn es das Geschäft der Vereine vor allem an heissen – und kalten – Tagen ankurbelt, stellt sich doch die Frage, ob es nötig ist. Während Ethanol laut der Antidoping-Agentur «in gewissen Sportarten verboten» ist, dürfen sich die Zuschauer damit zukippen, bis die Hemmungen auf ein gefährliches Mass gesunken sind.

 

Die Achillesferse stammt als Begriff aus der griechischen Mythologie: Sagenheld Achilleus war nur an der rechten Ferse verwundbar. Verletzliche Stellen im System sind auch Thema dieser Kolumne.