Mehr Sport ja, mehr Steffi Buchli nein

MySports, der neue Sportsender in der Schweizer TV-Landschaft, ist auf Sendung. Das freut einen Sportfan wie mich natürlich ausserordentlich – meine Frau hingegen etwas weniger. Der Start ist geglückt, auch wenn nicht alles ohne Pannen abgelaufen ist. Es ist erfreulich, dass neben viel Eishockey und Fussball auch sogenannte Randsportarten wie Handball, Basketball oder Beachvolleyball zum Zug kommen werden. Auch die hoffentlich in Zukunft noch wichtiger werdende Formel E wird einen Platz im Programm erhalten.

MySports ergänzt das Sportpaket des Staatssenders SRF und sorgt dafür, dass richtige Sportjunkies noch länger vor der Glotze sitzen können. Ausserdem belebt Konkurrenz bekanntlich das Geschäft und Branchenprimus SRF kann sich nicht mehr auf seiner Exklusivität ausruhen. Ob sich MySports längerfristig durchsetzen und auch finanziell etwas abwerfen wird, steht noch in den Sternen, die Chancen sind aber wahrscheinlich besser als noch beim Schweizer Sportfernsehen (SSF), das nach ein paar Jahren Konkurs gegangen ist.

Alles ist aber nicht positiv: Der Endlosclip, der den Start von MySports hatte anpreisen sollen, war nicht wirklich inspirierend und gewann auch nach dem dritten Mal nicht an Attraktivität. Vielleicht lag es am Konzept, vielleicht aber auch an der Hauptdarstellerin. Über die neue Programmleiterin Steffi Buchli lässt sich streiten, sie polarisiert. Es würde ihr aber definitiv gut anstehen, wenn sie das Rampenlicht ein wenig mehr den Sportlerinnen und Sportlern überlassen würde, denn die wahre Leistung erbringen sie.

Die Achillesferse stammt als Begriff aus der griechischen Mythologie: Sagenheld Achilleus war nur an der rechten Ferse verwundbar. Verletzliche Stellen im System sind auch Thema dieser Kolumne.