Joël Guggisberg ist als Pfarrer gewählt – Er tritt in grosse Fussstapfen

 

Rund ein Jahr nach der Pensionierung von Pfarrer Rudolf Schmid hat die Reformierte Kirchgemeinde Zofingen mit Joël Guggisberg den Nachfolger gewählt.

Kurz nach 21 Uhr löste sich die Anspannung bei Joël Guggisberg: Die Versammlung der Reformierten Kirchgemeinde Zofingen hat den 31-Jährigen als neuen Pfarrer für den Kirchkreis Vordemwald gewählt. Von den 99 Anwesenden stimmten 94 Ja, 4 enthielten sich und ein Mitglied sagte Nein. «Jetzt freue ich mich, Sie alle kennenzulernen, hinter jedem Gesicht steckt nämlich eine eigene Geschichte», sagte Guggisberg begeistert. Dass er nicht alle Kirchgemeindeglieder überzeugen konnte, stört ihn nicht. «Jeder kann das für sich entscheiden. Ich freue mich, dass mir so viele Leute ihr Vertrauen geschenkt haben.» Derzeit befindet sich der Baselbieter auf der Zielgerade des Vikariats, welches er diesen Sommer in der evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Olten abschliessen wird.

Die Nachfolge von Pfarrer Rudolf Schmid, der 35 Jahre im Amt war, tritt Joël Guggisberg am 1. September an. Gleichzeitig löst er Pfarrer Bernard Kaufmann ab. Dieser hatte das Pfarramt in den letzten zehn Monaten übergangsmässig bekleidet. Zu Beginn der Versammlung, welche aus aktuellem Anlass in der Kirche Vordemwald stattfand, hielt er einen kurzen Rückblick. «Kennen Sie den Unterschied zwischen dem Militär und Vordemwald», fragte Kaufmann die Anwesenden und brachte sie mit seiner Antwort zum Schmunzeln: «Im Militär heisst es vorwärts marsch, in Vordemwald Umleitung.» Es seien aber nicht die Ampeln und Umleitungen, die er aus seiner Zeit in Vordemwald mitnehme. «Besonders beeindruckt hat mich das gute Teamwork.»

Gewinn statt Verlust

Ausser der Wahl des Pfarrers hat die Kirchgemeinde Zofingen unter anderem das Protokoll der letzten Kirchgemeindeversammlung grossmehrheitlich gutgeheissen. Ein Stimmberechtigter stellte zuvor zwei Anträge betreffend der Passagen zur Errichtung der Natelantenne. Einerseits verlangte er eine Detaillierung, andererseits die Streichung einer Aussage. Die Versammlung lehnte beide Anträge grossmehrheitlich ab.

Nathalie Gysin, Vizepräsidentin und zuständig für das Ressort Finanzen, orientierte über die Rechnung 2016. Diese schliesst mit einem Gewinn von 219 980 Franken ab. Die Versammlung hiess die Rechnung bei gleichbleibendem Steuerfuss von 18 Prozent gut.

Kredit für Heizung aufgehoben

Ohne Gegenstimme hat die Kirchgemeinde den Kreditantrag zur Renovation des Foyers im Kirchgemeindehaus und in der Kirche Strengelbach gutgeheissen. 2015 ist eine zweckgebundene Schenkung von 100 000 Franken zur Verschönerung eingegangen. «Sie fragen sich bestimmt, weshalb wir über diesen Kredit sprechen, das Geld haben wir ja geschenkt erhalten», sagte Baumgaertner und erklärte, dass es gemäss Finanzreglement bei solch hohen Beiträgen der Zustimmung der Kirchgemeinde bedürfe.

Die Liegenschaften der Kirchgemeinde blieben gleich Thema. Auf dem Grundstück in der Wuhrmatt in Zofingen, wo einst ein Pfarrhaus stand, hat die Kirchgemeinde eine Machbarkeitsstudie für ein Mehrfamilienhaus in Auftrag gegeben. An einer der nächsten Kirchgemeindeversammlungen soll darüber orientiert werden. Zudem werde der an der letzten Kirchgemeinde gutgeheissene Kredit von 190 000 Franken für den Ersatz der Heizung in der Kirche Vordemwald aufgehoben, sagt der Ressortverantwortliche Tobias Siegrist. Man wolle sich noch etwas mehr Zeit nehmen. Möglicherweise könne das Pfarrhaus – in welches Pfarrer Joël Guggisberg per 1. September einzieht – und die Kirche gemeinsam beheizt werden. Ein Stimmberechtigter bedankte sich beim neuen Pfarrer dafür, dass er in das renovationsbedürftige Pfarrhaus einziehen wird.

Amt niedergelegt

Nachdem Pfarrer Burkhard Kremer über seine Zeit in Berlin referierte, orientierte Lucien Baumgaertner über verschiedene Jubiläen, Zugänge und Abgänge. Adrian von Mühlenen hat sein Amt als Präsident der Kirchenkommission Zofingen-Mühlethal infolge Wegzugs niedergelegt. Neue Präsidentin ist Doris Lüscher aus Zofingen. Damit ist nicht nur die Nachfolge von Adrian von Mühlenen geregelt, sondern mit Joël Guggisberg auch jene von Pfarrer Rudolf Schmid.