
Es geht eben doch
Dass es nicht einfach ist, Leben und Kunden in Altstädte zu bringen, weiss man in Zofingen nur zu gut. Die Zahl der Negativmeldungen überwog jene der erfreulichen Nachrichten in den letzten Jahren deutlich. Da schloss ein Geschäft, dort machte ein Laden für immer dicht. Der Verein Piazza war ein Versuch, sich gemeinsam gegen den Trend zu stemmen – er scheiterte. Schliesslich begann das Virus zu wüten und machte das Leben den Gewerbetreibenden noch schwerer.
Umso erfreulicher ist deshalb das Projekt Zoffice, das sich an der Vorderen Hauptgasse 104 mit einem neuen Coworking Space eingemietet hat.
Innerhalb kurzer Zeit haben die Co-Initiatoren Urs Vögeli und Miguel Lopes eine Community auf die Beine gestellt, die dort vernetzt arbeiten und kreative Dinge ausprobieren will (lesen Sie dazu den ZT-Talk ab Seite 30). Gewinnorientiert ist Zoffice nicht, ein unternehmerischer Spirit herrscht trotzdem. Das Geld, das die dort arbeitenden Menschen verdienen werden, geben sie hoffentlich ganz in der Nähe grosszügig wieder aus – das Gewerbe in der Stadt wird’s freuen.
Gut auch, dass sich das Innovations- und Gründerzentrum Zofingen (IGZ), das beim Bahnhof bereits Coworking-Plätze anbietet, dem neuen Projekt sofort anschloss und bald ins Zoffice in der Altstadt zügeln wird. Statt sich zu konkurrenzieren und einander das Zahnweh neidisch zu sein, wird am gleichen Strick gezogen – aus der Vergangenheit weiss man nur zu gut, dass manche Projekte genau in diesem Punkt gescheitert sind.