
Ein gutes Signal
Das Wahlwochenende liegt hinter uns, das spannendste Kapitel – zumindest in Zofingen – noch vor uns: Wer wird neue(r)(Frau) Stadtammann, wer neue(r) (Frau) Vizammann? Wissen werden wir es erst in gut zwei Monaten. Einige Schlüsse lassen sich jetzt schon ziehen. Am meisten über die Bücher muss zweifellos die SVP. Sie hat im Zofinger Einwohnerrat zwei Sitze verloren; im ganzen Kanton musste die Volkspartei Verluste hinnehmen. In den Fokus kam Nationalrat und Kantonalpräsident Andreas Glarner; der mache die Partei kaputt, meinte etwa alt Nationalrat Hans Ulrich Mathys, der die Aargauer SVP zwischen 1995 und 2003 präsidierte.
Ist Haudegen Glarner mitschuld daran, dass die SVP in Zofingen zwei Sitze abgeben musste? Schlüssig beantworten lässt sich diese Frage natürlich nicht. Hinweise gibt es. Es fällt auf, dass Kandidierende der SVP deutlich weniger vom Panaschieren profitierten als SPler oder Grüne. Die SVP steht offensichtlich isolierter da als andere Parteien – dass Glarners Brutalo-Stil eher als Schreck- und nicht als Lockmittel fungiert, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Interessant wird zu sehen sein, wie die SVP mit ihrer neuen Rolle – sie ist nicht mehr stärkste Fraktion im Einwohnerrat – zurechtkommt. Harte Opposition zu betreiben dürfte kein erfolgsversprechender Weg sein. Sie hat angekündigt, man wolle im Hinblick auf den zweiten Ammann-Wahlgang auf die anderen bürgerlich orientierten Parteien zugehen, um zu sehen, ob sich eine Gesamthaltung formulieren lasse – kein schlechtes Signal nach einer solchen Niederlage.