Die Teenager-Impfung wird nun auch in der Schweiz empfohlen

Vor zwei Wochen hat die Arzneimittelbehörde Swissmedic den Impfstoff von Pfizer für Jugendliche zwischen 12 und 16 zugelassen. Nun empfiehlt auch die Eidgenössische Impfkommission (EKIF) die Teenager-Impfung, wie deren Präsident Christoph Berger gestern in Bern erklärt hat. Mit dem Impfstoff, der in den Zulassungsstudien eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt hat, «dürfen sich Jugendliche impfen, wenn sie wollen», sagte Berger. Die EKIF habe eine Nutzen-Risiko-Abwägung durchgeführt, die bei einem 13-jährigen anders sei als bei alten Menschen. Jugendliche erkrankten selten, trotzdem könne es aber vereinzelt schwere Verläufe geben.

In erster Linie zum Selbstschutz

Empfohlen wird die Impfung besonders Jugendlichen, die wegen einer chronischen Erkrankung bereits stark beeinträchtigt sind und möglichst jede zusätzliche Infektion verhindern möchten. Und jenen, die Menschen in ihrem Umfeld mit geschwächtem Immunsystem haben. Neben dem Schutz gehe es auch darum, dass Kinder durch die Impfung von Isolation und einschränkenden Massnahmen verschont werden könnten. Es gehe bei der Teenager-Impfung nicht in erster Linie darum, eine bessere Durchimpfungsrate zu haben, deswegen brauchen Kinder auch kein Zertifikat.

Berger hält zudem fest, dass in den USA nun schon drei Millionen Jugendliche geimpft worden sind und von dort keine Gefahrensignale gekommen seien, was auch für die Empfehlung gesprochen habe. Berger bestätigte zudem, dass nach zweimaliger mRNA-Impfung eine geimpfte Person mindestens zwölf Monate vor einer Wiederansteckung geschützt ist, gegen schwere Verläufe sogar noch länger.

Impfbereitschaft ist höher als erwartet

Derweil schreitet die Impfkampagne rasch voran. Vier Millionen Erwachsene haben zumindest eine Dosis erhalten. Von den über 75-jährigen sind 80% geimpft, von den 60 bis 69-jährigen über 70%, von Menschen in den Fünfzigern 60% und auch von den 40-jährigen schon die Hälfte. «Die Impfbereitschaft ist höher als erwartet», sagte BAG-Direktorin Anna Lévy. Wegen der vielen Impfwilligen, werde die Impfkampagne länger dauern. Im Wettlauf mit der sich ausbreitenden Delta-Variante sei eine rasche Impfung der Bevölkerung entscheidend.