
Haben die Inhaltsstoffe der mRNA-Impfungen gesundheitliche Risiken?
Während die injizierten mRNA-Abschnitte innert Stunden zerfallen, bleiben die Lipid-Nanopartikel etwas länger bestehen, wie Lipidwissenschaftler Dominik Witzigmann von der Universität in Vancouver erklärt. Dann werden diese Fettkügelchen vom Körper abgebaut. Für die Lipid-Nanopartikel der COVID-19 Impfstoffe sind diese Studien noch nicht publiziert. Dass der Körper sie ausscheidet, ist jedoch von anderen Lipiden bekannt. So zeigte eine Studie des National Center for Biotechnology Information 2013, dass Lipid-basierte Nanopartikel, die Mäusen injiziert wurden, fast komplett nach 72 Stunden über den Urin und Kot ausgeschieden wurden, die Mehrheit während der ersten 24 Stunden.
Ein Inhaltsstoff verwendet auch die Kosmetik
Damit die Fettkügelchen während der Lagerung stabil bleiben, wird die Oberfläche mit Polyethylenglycol (PEG) modifiziert. Dies sind chemisch hergestellte Polymere, die auch in Kosmetika und Medikamenten verwendet werden. Weil der Körper sie also oft schon kennt, haben manche Menschen Allergien dagegen entwickelt – daher die sehr seltenen Überempfindlichkeitsreaktionen und allergischen Schocks kurz nach der Impfung.

Dominik Witzigmann, Lipidwissenschafter.
Dominik Witzigmann sieht in den Inhaltsstoffen kein Risiko. Er verweist auf das RNA Medikament Onpattro, welches seit 2017 alle drei Wochen Patienten verabreicht wird, die eine seltene genetische Lebererkrankung haben. «Man sieht keine Nebeneffekte, obwohl er sogar direkt ins Blut gespritzt wird, nicht in Muskeln», sagt er. Die Lipid-Zusammensetzung sei ähnlich.
«Gemäss dem heutigen Wissensstand gibt es bei den mRNA-Impfungen kein Grund zur Sorge.»
Lipid-Nanopartikel würden seit den 1970er-Jahren erforscht. Die Technik sei also nichts komplett Neues.
Der grosse Unterschied zu anderen Nanopartikeln: Sie bestehen aus Material, das im Körper vorkommt. Anders als metallische Nanopartikel, die zum Beispiel der Strassenverkehr produziert, die Entzündungen hervorrufen können und bei denen ein Zusammenhang mit erhöhtem Risiko für Alzheimer vermutet wird, das Personen haben, die an stark befahrenen Strassen wohnen.