Bussen steigen: Wie entsorgt man im Aargau Styropor richtig?

In Schöftland hat sich auf der Multisammelstelle am Breiteweg die Anzahl der verteilten Bussen für falsch Entsorgtes (29 an der Zahl) seit Januar 2021 im Vergleich zum gesamten Vorjahr (14) bereits verdoppelt. Das geht aus einer Mitteilung der Gemeinde hervor. Während das Trinkglas falsch entsorgt gerne mal im Altglas verschwindet, ist der noch mit Styropor gefüllte Karton rasch in die Mulde gekippt. Teuer wird es dann, wenn solche unerlaubten Handlungen gebüsst werden. Die Busse beträgt in Schöftland 150 Franken zuzüglich Kosten von 30 Franken. Im Wiederholungsfall erhöht sich der Betrag um weitere 100 Franken. Gemeindeschreiber Michael Urben sagt: «Wir hören öfters, dass es ein Versehen gewesen sei, aber wir können da keine Unterscheidungen machen.»

Zu den häufigsten Fällen bei den Verstössen gehört die falsche Entsorgung von Styropor. Doch wohin denn mit diesem leichten Verpackungsmaterial? Es gibt zwei Entsorgungswege: Entweder, es landet über den Hauskehricht in der Kehrichtverbrennung. Oder es wird über eine Sammelstelle in der Region recycelt. Beides ist erlaubt.

Abgeben kann man Styropor beispielsweise in der «entsorgBar», welche der Abfallbewirtschaftungsfirma Transport AG Aarau gehört. Einer ihrer Standorte befindet sich in Kölliken. Entsorgungsspezialist Roger Brack sagt, dass es sich wegen der sehr volatilen Wertstoffpreise und der hohen Investitionskosten für eine Verdichtungsanlage nicht bei jeder Sammelstelle lohne, das Styropor zu verkleinern. Aus diesem Grund würden sich Partnerschaften bilden, sodass das Styropor in jedem Falle in der Region verdichtet und in einem Kunststoffwerk recycelt – sprich: granuliert – wird. Dadurch entsteht wieder neues hochwertiges Verpackungsmaterial. Oder es wird als Zusatzstoff für Baumaterial verwendet.

Auch die Geschäftsführerin des «Recycling-Paradies», Karin Bertschi, betont: «Wir legen grossen Wert auf transparente und ökologisch nachhaltige Recyclingprozesse.»

Seit der Eröffnung ihrer Sammelstelle in Muri Ende 2018 wird dort als Pilotprojekt in einem separaten Behälter Styropor entgegengenommen und anschliessend ebenfalls bei einer Partnerfirma geschreddert, welche den Rohstoff wieder aufbereitet. Ein Kubik wiege nur wenige Kilo, sagt Karin Bertschi. Es werde geprüft, ob an den Standorten in Hunzenschwil, Spreitenbach und Reinach die separate Styroporsammlung auch eingeführt wird. Sie sagt: «Die Resonanz von unseren Besucherinnen und Besucher ist nach wie vor sehr positiv, das Material wird in der Regel ohne Fremdstoffe fachgerecht und sauber bei uns abgegeben.»

Die Abgabe ist beim «Recycling-Paradies» kostenlos.