
«Brittnau muss dem Steuerzahler etwas zurückgeben»
Die Steuersenkung sei nicht nur kurzfristig angedacht, sondern solle aufgrund des Finanz- und Investitionsplanes über eine längere Zeit möglich sein, sagt der externe Finanzverwalter Christoph Lütolf. Dies unter anderem auch, weil die Einwohnergemeinde Brittnau keine Nettoschuld, sondern ein Nettovermögen von rund 5,9 Millionen Franken per 31. Dezember 2021 vorweisen kann – sowie ein «sagenhaftes» Eigenkapital von über 21 Millionen Franken. «Daher muss Brittnau dem Steuerzahler etwas zurückgeben.» Der externe Finanzverwalter hat das Budget 2022 für die Gemeinde ausgearbeitet. Dieses basiert auf einem reduzierten Steuerfuss von 114 Prozent – bisher betrug er 119 Prozent. Weil Corona laut Lütolf bislang keine grossen Spuren hinterlassen hat, geht man nicht wirklich von einem negativen und nachhaltigen Effekt auf die Steuern aus.
Dank diverser Minderaufwendungen sowie Mehrerträgen – und einer Entnahme aus der Aufwertungsreserve – schliesse das Budget 2022 mit einem Gewinn von 271 350 Franken, teilt die Gemeinde mit. «Das hat letztendlich dazu geführt, dass eine Steuerfussreduktion von fünf Prozent vertretbar ist», heisst es weiter. Zudem erhält Brittnau gemäss dem Departement Volkswirtschaft und Inneres aus den unterschiedlichen Finanzausgleichskomponenten einen Beitrag von 569 700 Franken – 46 550 weniger als 2021. Die Gemeinde befürchte nicht, dass der Finanzausgleich aufgrund der Steuerreduktion in den nächsten Jahren tiefer sinke, so Lütolf. Denn viele weitere Faktoren hätten Einfluss auf die Ausgleichszahlungen.
Die geplanten Nettoinvestitionen in Brittnaus Budget belaufen sich auf rund 590 350 Franken. Diese betreffen laut der Mitteilung vollumfänglich Sanierungsprojekte im Bereich der Gemeindestrassen. «Unter Berücksichtigung der Selbstfinanzierung resultiert ein Finanzierungsüberschuss von 345 000, d.h. das Nettovermögen wird geäufnet», heisst es schliesslich.
Wieso wird angesichts der guten Lage nicht mehr investiert? Laut Lütolf besteht Handlungsbedarf – aber verschiedene Vorhaben sind aktuell noch nicht spruchreif. Mit dem Projekt «Werkhof, Feuerwehr und Forst» werde ein grosser Brocken auf Brittnau zukommen. «Aus diesem Grund ist man mit weiteren Investitionen zurückhaltend», sagt Lütolf.