
Die gemeinnützige Arbeit bleibt eine wichtige Stütze der Gesellschaft
Seit 1821 – also seit 200 Jahren – setzt sich die Gemeinnützige Gesellschaft Zofingen für die Menschen im Bezirk ein. Die Festansprache an der Geburtstagsfeier hielt Alt-Ständerat und -Regierungsrat Thomas Pfisterer.
«Wir wollen das Feuer der Gemeinnützigkeit weitertragen», sagte Iris Bichsel im Rathaus Zofingen. In ihrer Rede blickte die Präsidentin der Gemeinnützigen Gesellschaft des Bezirks Zofingen (GGZ) zurück. Ins Leben gerufen wurde die GGZ vor 200 Jahren. «In dieser unruhigen Zeit war der junge Kanton Aargau überfordert mit der Aufgabe, seinen Bürgern zu helfen.»
Die am 12. September 1821 gegründete «Gesellschaft für Vaterländische Kultur» sollte in die Lücke springen. Bis heute initiiert sie nach dem Motto «Bedürfnisse erkennen und handeln» Projekte, gewährt Starthilfen und unterstützt gemeinnütziges Schaffen. «Braucht es die GGZ noch – da der Wohlfahrtsstaat viel übernommen hat?», fragte Bichsel. «Ja», lautete ihre Antwort. «Gemeinnützige Arbeit bleibt eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft. Not und Armut gibt es nach wie vor.»
«Die GGZ ist ein Kind der Aufklärung»
Als Festredner war Thomas Pfisterer eingeladen. Er sei beeindruckt von der Liste der Gründungen der GGZ, sagte der Alt-Ständerat, -Regierungsrat und -Bundesrichter. Das Spital Zofingen gehört dazu, das Pflegeheim Sennhof in Vordemwald, eine Krankenkasse und viele weitere Institutionen.
Thomas Pfisterer war erster Präsident der Heinrich-Zschokke-Gesellschaft. In seiner Rede ging er auf die Verbindung von Zschokke und der GGZ ein, diesen zwei «verwandten Geburtstagskindern» – Zschokke wurde vor 250 Jahren geboren. 1810 trafen sich sechs Persönlichkeiten in seinem Aarauer Haus und gründeten die «Gesellschaft für Vaterländische Kultur». Später folgten im ganzen Kanton lokale Ableger, 1821 in Zofingen. Angetrieben waren sie von der Idee von Freiheit, Volksbildung und Gleichheit. «Die GGZ ist ein Kind der Aufklärung und des Liberalismus.» Auch heute noch sei die Organisation wichtig. In den vergangenen 200 Jahren habe sie dem Staat viele Anstösse geliefert. Sie könne es auch in Zukunft tun. Die Gratulation der Stadt Zofingen überbrachte Christiane Guyer. «Die GGZ ist gut gealtert und trotzdem jung geblieben», zitierte die Stadträtin einen Satz aus der Jubiläumsschrift. «Seit 200 Jahren engagieren sich die Mitglieder des Vereins ehrenamtlich», sagte sie. Das verdiene Hochachtung und Dank. «Mit ihren Projekten hat die Organisation Zofingen und die Region bereichert.» Für die Zukunft wünsche sie viel Elan und Durchhaltewillen «beim Weitertragen des Feuers der Gemeinnützigkeit».