Aargauer Fischer schlagen Alarm: «Axpo muss Leistung des AKW Beznau drosseln»

Kurt Braun ist besorgt. Der Präsident des Aargauischen Fischereiverbands sagt: «Die Temperaturen in den Flüssen werden weiter ansteigen. Insbesondere für die Äschen kann dies tödliche Folgen haben.» Im «SonntagsBlick» forderte Braun die Beznau-Betreiberin Axpo dazu auf, die Leistung des AKW zu drosseln. Das Kühlwasser, das aus der Aare entnommen und später wieder zurückgeleitet wird, heizt den Fluss zusätzlich auf.

Gemäss Schätzungen von Experten beläuft sich der Beitrag des Atomkraftwerks auf 1,2 Grad. Zum Vergleich: Bei der Messstation in Brugg wurden am Wochenende Höchsttemperaturen von 25,3 Grad gemessen. Unterhalb von Beznau erreichte die Aare gemäss Zeitung hingegen Spitzenwerte von 27,1 Grad.

«Fischsterben könnte schlimmer als 2003 werden»

Seit vergangenem Mittwoch reduziert die Axpo am späteren Nachmittag den Betrieb um 10 bis 15 Prozent, sagt Axpo-Sprecher Ueli Walther. Auf die Frage, ob eine weitere Drosselung bevorstehe, lautet die Antwort: «Wir verfolgen die gegenwärtige Entwicklung und treffen die entsprechenden Massnahmen.»

Kurt Braun sagt zur Einschränkung des AKW-Betriebs: «Ein Allerheilmittel ist es nicht, aber das Risiko für die Fische lässt sich dadurch verringern.» Mit Schrecken erinnert er sich an den Hitzesommer 2003, als Tausende Fische verendeten. Braun befürchtet: «Das Fischsterben könnte schlimmer werden als damals.»

Ab 23 Grad zeigen die Äschen erste Stresssymptome. Bei Temperaturen zwischen 24 und 25 Grad wird es für die Fische kritisch.