
Aargauer Instagram-Star «Miss Broccoli» weiss, wie man Kindern Gemüse schmackhaft macht
Süsse Pfannkuchen mit Grünkohl, Mini-Randen-Gugelhupfe oder Karotten-Kürbis-Muffins: Wenn Kinder kein Gemüse essen wollen, ist Kreativität gefragt.
Moana Werschler aus Küttigen hat sie. Unter dem Pseudonym «Miss Broccoli» teilt die 40-jährige Bloggerin vegetarische und vegane Rezepte für Familien mit kleinen Kindern, gibt Erziehungstipps und schreibt über die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf. Geld verdient sie damit schon länger.
Vor kurzem hat sie auf Instagram die Grenze von 10’000 Followern geknackt. Pro Monat klicken nach ihrer Aussage über 80’000 Leute durch ihre Blogbeiträge.
«Ich war diejenige, die ständig ihr Essen fotografiert hat»
Ihre Anfänge des Bloggens reichen bis zur Schweizer Botschaft in Nigeria. Hier absolviert die Küttigerin 2008 nach ihrem Studium in Medienwissenschaften und Menschenrechten ein Praktikum, führt für ihre Familie und Freunde zu Hause ihren ersten Blog.
Als sie einige Jahre später in der Gemüsebranche in der Kommunikation arbeitet, lernt Werschler vermehrt Foodblogger kennen. «Ich habe schon immer gerne gekocht. War diejenige, die ständig ihr Essen fotografiert hat», sagt sie lachend. Vor fünf Jahren wurde sie nicht nur zum ersten Mal Mutter, sondern kurz darauf auch «Miss Broccoli». «Den Übernamen hatte mir meine Schwester gegeben», sagt Moana Werschler.
Heute ist die 40-Jährige fast täglich auf ihrer Website und den sozialen Medien – vor allem Instagram – aktiv. Neben schnellen, zuckerfreien Vegi-Rezepten und Beikost-Empfehlungen teilt sie Tipps zu Themen wie Beikost und Erziehung oder schreibt über ihre beschwerliche Jobsuche nach dem Mutterschaftsurlaub. «Rund 90 Prozent meiner Follower sind Frauen. Viele haben ebenfalls Kinder», sagt die Mutter zweier Söhne.
Ihre Kinder zeigt sie im Internet nicht
Namen oder Bilder ihrer beiden Kinder (5 und 2 Jahre) sucht man auf dem Profil vergeblich. Anders sieht es in Punkto Werbung aus. Die Küttigerin arbeitet mit verschiedenen Firmen zusammen, bewirbt etwa Hero Quetschies, Kochbücher oder Nahrungsergänzungsmittel. Seitdem seit Mitte Jahr über 10’000 Instagram-Nutzer ihre Seite abonniert haben – eine Art magische Grenze zur Mikro-Influencerin –, lehnt Moana Werschler vermehrt Anfragen ab.
«Ich muss hinter den Produkten stehen können», sagt die 40-Jährige. Ausserdem würden einige Firmen Gratis-Werbung fordern. «Dass hinter einem Post mehr steckt als rasch ein Foto zu knipsen, verstehen sie nicht», sagt sie.
Manchmal fehlt für Werbeposts auch schlicht die Zeit. Neben der Erziehungsarbeit, die sie wie den Haushalt mit ihrem Partner teilt, arbeitet die 40-Jährige weiterhin Teilzeit in der Gemüsebranche, lässt sich parallel zur Ernährungsberaterin ausbilden. «Ich lerne jeweils über Mittag. Am Abend bereite ich die Postings für den Blog oder Instagram vor. Die Storys für Instagram mache ich auch mal zwischendurch», sagt die gebürtige Bernerin. Ihr Ziel ist klar: Irgendwann will sie von «Miss Broccoli» leben können.