
Aargauer «Schuhkönig» Rolf Ammann ist tot
Ein bedeutender Aargauer Schuhindustrieller ist nicht mehr. Einer, der in Oberentfelden grosse Spuren hinterlassen hat. Weil er die Kooperation mit Bally gesucht hatte, die in den neunziger Jahren das Ende der Schuhproduktion in Oberentfelden bedeutete und die Entwicklung eines Komplexes mit Shoppingcenter und Alterswohnungen ermöglichte.
Wie der Todesanzeige der Familie zu entnehmen ist, starb Rolf Ammann im Alter von 73 Jahren im Büdnerland. Die Vertreter der Ammann & Co AG schreiben: «Rolf Hugo Ammann hat in seinem Leben als ‹Schuhkönig› viel bewegt und erreicht.» Unvergessen ist etwa seine Kooperation mit Michel Jordi (Ethno-Look).
Kampfstiefel für die Armee
Rolf Ammann hat das Unternehmen, das im Sommer 2017 sein 100-jähriges Bestehen feierte, 1978 übernommen. Die Fabrik machte sich unter seiner Ägide einen Namen mit Kampfstiefeln für die Armee und Sicherheitsschuhen für Uniformierte. 1992 stellten 57 Mitarbeiter 66’000 Schuhe her. Ammann-Schuhe gibt es noch heute, einfach produziert in Italien. 2006 ist Rolf Ammanns Sohn Marc in das Unternehmen eingetreten, der Vater kümmerte sich fortan vor allem um das Immobiliengeschäft.
Rolf Ammann liebte den Auftritt: Den hatte er unter anderem in der Trattoria Amano, die er im Herbst 2012 in einem total umgebauten Bauernhaus eröffnete.
Oberentfelden würdigte Rolf Ammann im letzten Herbst mit dem «Rolf-Ammann-Weg» – einer Ehre, die nur ganz selten Leuten schon zu Lebzeiten zu Teil wird. (uhg)