
Adventskonzert: Sanfte Stimmen erfüllten die Kirche

Die Adventskonzerteröffnung machte das Musikschulen-Ensemble Carpe Diem. Die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen steht zuoberst im Pflichtenheft des Musikvereins Bottenwil, denn auch gut positionierte Vereine müssen in die Zukunft schauen, heisst es auf deren Webseite. Nach den Jungbläsern brillierten dann die aufgestellten Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von Simon Galliker mit «Beauty and the Beast» von Alain Menken und «La sera sper il lag» («Ein Abend am See») von Gion Balzer Casanova. Das Graubündner Lied eroberte internationale Hitparaden und wird von Chören gern gesungen. Man könnte das Lied auch als rätoromanische Hymne bezeichnen.
«Wir sind nicht schlecht in Form», so Musikvereinspräsident Felix Binder. Dass er nicht sehr übertreibt, zeigte der Erfolg am Aargauischen Kantonalmusikfest in Laufenburg mit Rang 5 von 20 klassierten und 182 Punkten von 200 möglichen in der Kategorie E-Musik Brass Band 3. Klasse. Wenn man dann noch eine Sängerin wie Flavia Jecklin engagiert, sind volle Bankreihen in der reformierten Kirche Schöftland garantiert. Mit drei Titeln, darunter «One moment in time» der verstorbenen US-amerikanischen Sängerin Whitney Houston mit dem ergreifenden Text «Each day I live, I want to be, a day to give, the best of me», sorgte die Vokalistin für nachdenkliche Stimmung in der Vorweihnachtszeit.
Man hat immer Erinnerungen an ein bestimmtes Weihnachtsfest, das man nie vergisst. Diese Worte trafen auf die Schweizer Adventsgeschichte «Die himmelblaue Weihnachtstasse» von Bruno Schlatter mit Sicherheit zu.
Moderator Markus Schöni schilderte zwischen den Musiktiteln mit melodischer Stimme daraus die Erlebnisse eines Buben, wie er Weihnachten erlebte, aber mehr noch, wie er für seine Mutter ein Weihnachtsgeschenk – eine himmelblaue Tasse mit weissen Punkten – erwarb und mit Pralinés füllen konnte. Beim Verlassen der Rolltreppe geschah es, die in Geschenkpapier verpackte Tasse fiel zu Boden, ein Totalschaden, heisst es in der Geschichte. Doch dann geschah das Weihnachtswunder: Zwei ältere Damen kramten in ihren Handtaschen, die Münzen reichten für eine neue Tasse und auch noch für eine grosse Schachtel Pralinen.
In tragischen Momenten finden sich immer wieder Menschen, die auch ein kleines Bubenherz wieder höherschlagen lassen, könnte man den glücklichen Ausgang der Adventsgeschichte kommentieren. Höher schlagen sicher auch die Herzen des Verein Behinderten Bus Zofingen (VBRZ); ihm geht ein grosser Teil der Kollekte zu.