Aktionäre sollen Touristen in den Aargau locken

Aargau Tourismus möchte noch professioneller werden und sucht vermehrt die Zusammenarbeit mit weiteren Partnern. Zu diesem Zweck wurde der bisherige Verein in eine AG überführt, wie Kathrin Scholl, Verwaltungsratspräsidentin der neu gegründeten Aktiengesellschaft, am Tourismusgipfel erklärt.

Vertreten sind neben den Tourismusregionen neu Verbände und weitere Wirtschaftsunternehmen. «Neben dem Touristischen ist der Aargau eben auch ein Kanton, in dem man lebt und arbeitet, dem werden wir jetzt gerecht», sagt Scholl. «Wir haben mit verschiedenen Unternehmern die Idee einer AG diskutiert und sind auf offene Ohren gestossen», erklärt sie den Schritt. Man habe sich in den Nachbarkantonen umgesehen und festgestellt, dass dieser Weg zur Professionalisierung auch andernorts erfolgreich verlaufen sei.

Bereits in den letzten zwei Jahren hat Aargau Tourismus die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern gesucht. So wurde etwa im letzten Jahr mit der Aargauer Zeitung erfolgreich der «AZ Jasskönig» lanciert. «Die Teilnehmer interessierten sich nicht nur fürs Jassen, gut die Hälfte nahm auch an den Führungen durch die Schlösser teil, auf denen das Turnier ausgetragen wurde», berichtet Direktorin Andrea Portmann.

Und auch in Zusammenarbeit mit dem Bauernverband ist ein erfolgreiches Format entstanden: Die Teilnehmer können an einem Tag zu Fuss, mit dem Velo oder mit Shuttlebus einen oder mehrere Bauernhöfe besuchen. «Vo Buur zu Buur» – der Name ist Programm.

Mehr Zusammenarbeit
Nun möchte Aargau Tourismus solche gemeinsamen Projekte also noch stärker forcieren. «Nach wie vor gilt es, den Aargau als vielseitigen Naherholungsraum und attraktiven Wohn- und Unternehmensstandort zu positionieren. Dank den neu gewonnen Wirtschaftspartnern können Synergien geschaffen werden, die für das Dachmarketing und somit für alle Regionen wichtig sind», fasst Scholl zusammen.

Die Aktionäre seien gezielt ausgesucht worden, damit das Unternehmen gemeinsam weiterentwickelt werden könne. Die Partnerschaften wurden für mindestens drei Jahre abgeschlossen. Das ermöglicht der Aargau Tourismus AG eine längerfristige Planung. «Wir haben uns hohe Ziele gesteckt und freuen uns deshalb umso mehr, dass wir in so kurzer Zeit bereits so weit gekommen sind», führt Kathrin Scholl aus. Die nächsten Jahre würden aber mindestens genauso intensiv wie die letzten Monate.

Regierungsrat Urs Hofmann zeigt sich beeindruckt über die Arbeit von Aargau Tourismus. «Wir sind als Rüebli-, Kultur- oder etwa auch als Energiekanton bekannt – seit drei Jahren dürfen wir nun mit Fug und Recht behaupten: Wir sind auch Tourismuskanton.»

Seit 2015 ist der Aargau als Tourismusregion bei Schweiz Tourismus vertreten. «Jürg Schmid, der damalige Direktor, hatte darüber gewitzelt, dass das Doppel-A im Aargau ein strategischer Vorteil ist – obwohl wir erst als 14. Region dazugestossen sind, ist er auf jeder Liste zuoberst», erinnert sich Hofmann. Das Team von Aargau Tourismus habe seither viel geleistet. «Danke, dass sie unseren Kanton in der Nähe und Ferne bekannt machen», so der Regierungsrat.

AKB lanciert Freizeitportal
Da der Tourismusgipfel bei der Emil Frey AG in Safenwil stattfand, lag für Moderatorin Corinne Staub der Vergleich zum Automobil nahe, als sie ihre Gäste zu einer Diskussionsrunde begrüsste: «Wenn Andrea Portmann der Motor, und Kathrin Scholl die Fahrerin ist, dann ist Pascal Koradi der Beifahrer, der für Unterhaltung sorgt», witzelte sie.

Pascal Koradi ist Direktionspräsident der Aargauischen Kantonalbank und durfte das AKB-Freizeitportal vorstellen, quasi eine erste Innovation der neuen AG. «Wir präsentiert den Kunden der AKB jede Woche neue, spannende Angebote aus dem breiten Portfolio des Aargaus. Wir möchten alle Facetten unseres vielfältigen Kantons zeigen», erklärt Koradi.

Die Plattform werde von den Expertinnen von Aargau Tourismus geführt und liefere neben attraktiven Freizeitmöglichkeiten zu vergünstigten Konditionen auch interessante Ausflugstipps. «Immer angepasst an die Saison, die Aktualität und das Wetter, so dass der Gast nichts mehr verpasst», verspricht er. Die Webseite www.akb-freizeitportal.ch ist ab sofort online.