
Am Infoanlass wurden brisante Themen debattiert
Die öffentliche Informationsveranstaltung im Theoriesaal des Mehrzweckgebäudes hatte den Zweck, die Einwohner ins «Boot» zu holen, sie nach ihren Wünschen und Nöten zu befragen. Eine der Kernfragen befasste sich über die Kommunikation zwischen Gemeinde und Einwohnern. Über welche Themen und auf welchem Weg möchten die Einwohner über anstehende Projekte und Geschäfte informiert werden. Schade nur, dass wie bei vielen dieser Informationsanlässe die ältere Bevölkerung die Mehrheit bildete. Dabei sollte doch gerade die junge Generation am Themenkreis Informationswege und Inhalte sowie Siedlungsentwicklung interessiert sein. Um ihre Zukunft geht es hauptsächlich. Was wünscht der Bürger, fragte Gemeindeammann Stephan Wullschleger provokant. Die Welt der Kommunikation läuft heutzutage über soziale Medien digital und elektronisch ab, immer weniger über Printmedien. Dem will auch die Gemeinde Strengelbach Rechnung tragen. Informationen auf der Gemeindewebseite sehen die Einwohner auf der Holschuldseite. Die Informationsverteilung laufender Projekte und Geschäfte wie Baugesuche, Auftragsvergaben oder Informationsanlässe könnten beispielsweise per Newsletter via E-Mail laufen.
«Man muss zwischen Alt und Jung differenzieren», also abhängig von der Altersgruppe, hakte eine Stimme aus dem Auditorium nach. Wie man verschiedene Generationen erreicht, gehört zu den Schlüsselfragen und zentralen Aufgaben. Nicht jeder ältere Bürger verfügt beispielsweise über einen Anschluss ans Internet oder ist im Besitz eines Mobilfunkgerätes. Auf Informationen in Papierform kann noch nicht verzichtet werden. Das direkte Anschreiben werde nach wie vor erforderlich sein. Die Nachrichtenvermittlung über Druckmedien, Wochen- oder Tageszeitungen ist nicht garantiert, sie müssen gelesen werden. Die Ressourcen der Gemeinde Strengelbach sind begrenzt, dennoch könnten sogenannte Push-Nachrichten via Apps von Interesse sein, um Informationen in Notfällen zu kommunizieren z. B. Stromausfälle, Strassensperrungen aufgrund von Verkehrsunfällen oder Überschwemmungen. Auch eine Dorf-Zeitung mit quartals- oder halbjährlicher Erscheinung zu Gewerbe- und Schulthemen unter anderem wurde debattiert. Die Informationsvermittlung via Coiffeur oder am Wirtshausstammtisch sei dagegen aus der Mode gekommen, in früheren Zeiten war es aber so, wie ein Einwohner scherzhaft anmerkte.
Das Thema Siedlungsentwicklung und Bauen in Strengelbach rückte fast in den Hintergrund. Die Gemeinde Strengelbach soll moderat auf maximal 6000 Einwohnern bis 2035 oder später wachsen, so lautet Strategie und Vision des Gemeinderates. Die Nachfrage nach Bauland und Wohneigentum sei ungebrochen. Die Einwohnerdichte ist bereits relativ hoch. Sowohl für Arbeits- und Wohnzonen betragen die Baulandreserven nur etwas mehr als ein Hektar. Normalerweise gilt die kantonale Vorgabe: Keine Ein- ohne Auszonung. Gespräche mit privaten Baulandbesitzern könnten zu positiven Ergebnissen führen. Bei einer Verdichtung des Dorfkerns wären Neueinzonungen nicht erforderlich. Wie diese gefördert werden können, ist zu untersuchen. Im Zentrum kämen eher Mehrfamilienhäuser, an Randgebieten Einfamilienhäuser in Frage. Die Überprüfung der Bau- und Nutzungsordnung sowie deren Teilrevision aufgrund von Umzonungen scheint notwendig.
Weitere Informationen zu aktuellen Geschäften betrafen den Heizungsersatz im Mehrzweckgebäude, den Verkauf des Schulpavillons und diverse Werkleitungssanierungen. Intensiv diskutiert wurde die Ableitung des Dalchenbachs, der laut kantonaler Vorgabe offengelegt werden müsste.