
Am Obersuhrentaler Gemeinderatsschiessen wird scharf geschossen



Idyllisch ist es, hier an der Bergstrasse in Reitnau. Vögel zwitschern, die Abendsonne scheint auf das Schützenhaus Hargarten. Plötzlich zerreissen Schüsse die Stille, die Luft ist geschwängert vom Schwarzpulverduft. Die Gemeinderäte haben die Jagd eröffnet. Die Jagd nach Punkten beim alljährlichen Gemeinderatsschiessen der Obersuhrentaler Gemeinden.
Friedfertig hatte der Anlass begonnen. Am letzten Freitagabend – bezeichnenderweise der 13. – hatten sich Gemeinderäte, Gemeindeschreiber und Finanzverwalterinnen beim Schützenhaus eingefunden. Eingeladen hatte der Gemeinderat Reitnau, die Gäste kamen aus Kirchleerau, Moosleerau, Staffelbach, Wiliberg und Schöftland. Es wurde untereinander geplaudert, man trank Zielwasser und bediente sich beim Speckzopf.
Sonst sieht man nicht alle auf einmal
«Das Gemeinderatsschiessen ist die Möglichkeit, ungezwungen miteinander zu reden», sagte Frau Gemeindeammann von Reitnau, Katrin Burgherr. «Hier können wir ohne Traktanden Dinge besprechen.» Laut Burgherr ist vor allem die regionale Zusammenarbeit ein Thema unter den Gemeinderäten. Eine Thematik, die allen unter den Nägeln brennt, gab es heuer aber nicht. Deshalb redeten die Gemeindevertreter auch mal übers Wetter oder die letzten Schiesserfolge.
Nach dem gemütlichen Apéro richtete Peter Hochuli, organisierender Reitnauer Gemeinderat, einige Worte an die Anwesenden. «Das Gemeinderatsschiessen ist ein alljährliches schönes Zusammenkommen.» Dann kam er zum Wesentlichen: dem Schiessen.
In diesem Jahr präsentierte sich der Modus wie folgt: Es wurden zehn Schuss auf die 100er-Scheibe abgefeuert. Bei einem Treffer wurde die kleinere Zahl von der grösseren abgezogen, was die Punktzahl ergab. Schoss jemand eine 18, so erhielt er am Schluss eine 7. Das Schiessen war also mehr Glückssache als Können. Diese Tatsache schien viele Gemeinderäte zu beruhigen.
Also ging es los, es wurde der Gehörschutz aufgesetzt und das Gewehr gefasst. Nervosität machte sich beim einen oder anderen breit. Wieder andere zeigten sich cool, hatten sogar das eigene Gewehr mitgenommen.
In der nächsten knappen Stunde wurde gefeuert, was die Sturmgewehre hergaben. Man sah erleichterte Gesichter. Dann wanderten die Gehörschütze zurück in die Kiste. Natürlich gab es auch einen Sieger. Auf dem ersten Platz bei den Gemeinderäten lag Markus Baumann, Gemeinderat von Reitnau. Beste Gemeinde war hingegen Schöftland. Sie ist im nächsten Jahr an der Reihe, das Gemeinderatsschiessen auszurichten.

