
Andachtsraum in schlichter Schönheit
«Eigentlich war dieser Anlass an Ostern, 12. April, vorgesehen», erklärte Frau Gemeindeammann Hanna Kunz bei der Begrüssung. «Das wäre auf den Tag genau 140 Jahre nach der Einweihung des neuen Friedhofs im Feld durch Pfarrer Johann Jakob Baumann gewesen. Vorgesehen bei der Eröffnung der renovierten Abdankungshalle war die Mitwirkung des Männerchores und der Musikgesellschaft. Dann hat uns das Corona-Virus einen Strich durch unser Vorhaben gemacht.»
Das passt eigentlich zu einer Abdankungshalle. Sie ist ein Sinnbild der Vergänglichkeit und einer höheren Macht, die das Schicksal der Menschheit bestimmt.
Aussen hat sich nichts am Gesicht des Gebäudes verändert, innen schon. Der helle Innenraum bietet 75 Sitzplätze mit Kissen, an den Wänden hängen Bilder der Brittnauer Künstler Johann Gerhard, Fritz Strebel und Ruth Wälchli sowie zwei grosse Reproduktionen von Zeichnungen der weltberühmten Emma Kunz, die ihre letzte Ruhe auf diesem Friedhof gefunden hat. An der Rückwand steht ein gespendetes weisses Klavier. Neu ist die rollstuhlgängige Rampe auf der Südseite und im hinteren Raum das Warmwasserlavabo für die Reinigung. Der Kostenvoranschlag von 200 000 Franken ist unterschritten worden, konnte Hanna Kunz verkünden. (kbb)