
Anstehen im 2-Meter-Abstand, denn ab Montag gehts los!
«Ich habe drei Kisten mit Hygiene-Masken bestellt. Vor 15 Minuten habe ich den Anruf bekommen, dass sie am Zoll festhängen und nicht rechtzeitig geliefert werden können», sagt Marija Momirovic vom Nailstudio & Beauty in Zofingen. Desinfektionsmittel habe sie literweise, doch mit den Masken hapere es einfach. Darum ist sie froh, in Kölliken die vom Kanton zur Verfügung gestellten Masken abholen zu können.
Als Inhaberin eines Kosmetikgeschäfts ist sie berechtigt, zwölf Masken pro Mitarbeiter unentgeltlich zu beziehen. Sie wird den Mindestabstand von zwei Metern zwischen Kunde und Angestelltem nicht einhalten können. «Als ich im Radio davon gehört habe, dass ich Masken beziehen kann, bin ich gleich hergefahren. So habe ich nun zumindest für die ersten Tage Masken», sagt Marija Momirovic. Um auf Nummer sicher zu gehen, hat sie anschliessend den Detailhandel abgeklappert. Aldi und Lidl sollen Masken verkaufen, habe sie gehört.
Gestern über Mittag konnte Marija Momirovic ohne anzustehen in der Turnhalle Kölliken die Masken beziehen. Am Morgen sei dies noch etwas anders gewesen, erzählt Ivo Laib, Chef RFO Suhrental-Uerkental. Der Kölliker Turnhalle entlang sind die Geschäftsinhaber im 2-Meter-Abstand angestanden, um dann im Foyer ihre Hände zu desinfizieren, eine Maske zu beziehen und in der Turnhalle ihre Schutzmasken abzuholen. Für die Abgabe zuständig sind die Zivilschützer aus dem Suhren- und Uerkental. 16 Personen hat Ivo Laib am Mittwoch aufgeboten, um den Auftrag des Kantons auszuführen. Zugute kam ihm, dass er genau wusste, wer seiner Leute schnell verfügbar ist. Am Donnerstag ging es ums Einrichten, von Freitagmorgen bis Montagabend geben die Zivilschützer nun – selber mit Masken und Handschuhen ausgerüstet – die Hygienemasken aus. Kölliken ist einer von vier Abgabestandorten im Aargau und deckt den Westaargau ab.
Auch Martullo-Blocher lieferte – und zwar erstaunlich schnell
Ebenfalls bezugsberechtigt für die Hygienemasken des Kantons sind die Coiffeusen Elisabeth Nigg aus Buchs und Yvonne Plüss vom Haaratelier in Muhen. «Ich hatte zwar noch ein paar Masken von der Schweinegrippe übrig, bin nun aber froh über die Masken des Kantons», sagt Yvonne Plüss. Sie wird am Dienstag ihr Geschäft wieder öffnen. Bereits am Montag macht Elisabeth Nigg das Coiffeurgeschäft Schär in Buchs wieder auf – ausserplanmässig, da sie so viele Anfragen hat. Sie freut sich darauf. Die vergangenen sechs Wochen seien ungewohnt gewesen. «Es waren ja keine Ferien und immer wenn ich mir etwas gegönnt habe, hatte ich danach ein schlechtes Gewissen.» Daher hat sie in den vergangenen Tagen auch für die Wiedereröffnung ihres Geschäftes vorgesorgt und Masken bei Ems-Chefin Magdalena Martullo-Blocher bestellt. Dieses seien erstaunlich schnell geliefert worden. «So habe ich nun auch Masken für die Kunden, die keine eigenen Mitbringen können.» Ausserdem hat sie mit ihren Mitarbeitern überlegt, wie sie die Hygienemassnahmen einhalten können. Regelmässiges Wechseln der Masken, aber auch die «Mänteli» bereits nach einem Kunden wechseln, gehören unter anderem dazu. Und da zeigt sich gleich das nächste Problem: So einfach sei es gar nicht, an diese Einmal-Mänteli zu gelangen.