
«Artists in Residence»: Ein Trip durch den Beforest
Freitag, 18. Juni, zwischen 18 und 20 Uhr
Die Werke können am bei der Schule Vordemwald von der Öffentlichkeit bestaunt werden.
Lange, bunte Tücher hängen von Schnüren bis auf den Boden, der mit einer transparenten Folie eingepackt ist. Das ist auch gut so: Auf der Folie hat es diverse kleinere und grössere Farbspritzer, die sonst den Boden der Aula des frisch renovierten Primarschulhauses in Vordemwald zieren würden. Auf dem Boden sitzen und liegen Kinder, die gemütlich malen. In den letzten sechs Wochen wurde die Aula nämlich zum Atelier der beiden Künstler Michael Husmann Tschaeni und Alain Lain Schibli. Zusammen mit den Schülern des Schulhauses haben die beiden während des Projekts «Artists in Residence an Schulen» mehrere grosse Bilder zur Geschichte von Cogan und Rain in Beforest kreiert. Jede Klasse konnte pro Woche eine Doppelstunde mit den Künstlern, welche die Geschichte extra für das Projekt erschaffen haben, verbringen und an den Werken arbeiten.
Für das nächste Jahr bereits ausgebucht
«Das Projekt ist dazu da, dass die Kinder in einem bewertungsfreien Rahmen künstlerische Denk- und Handlungsweisen erleben und erproben können», erklärt Jonas Studer. Er ist als Projektkoordinator von «Kultur macht Schule», einem Programm der Fachstelle Kulturvermittlung des Kantons Aargau, sowohl für die Schulen als auch für die Künstler von «Artist in Residence an Schulen» verantwortlich. Die finanzielle Unterstützung des Kantons, der Beisheim Stiftung, der Ernst Göhner Stiftung und der Schneider Wülser Stiftung erlaubt es, zwei Residenzen pro Jahr durchzuführen. «Für das nächste Jahr sind wir bereits ausgebucht.» Mehr als zwei Veranstaltungen pro Jahr wären aber kaum möglich, wie Studer sagt. «Es ist nicht ganz einfach Kunstschaffende zu finden, deren Arbeitsweise sich für die Projektanlage eignet und die dann auch noch ein Quartal lang dafür Zeit haben.»
Denn was die Künstler mit den Kindern veranstalten, ist nicht einfach bloss lustiges Pinselschwingen. «Es gibt sehr hohe Qualitätsanforderungen», erklärt Jonas Studer. Am Ende würden die Künstler mit ihrem Namen hinter den Kunstwerken stehen. Von der Qualität her müssen diese daher so gut sein, dass sie von den Künstlern auch ausgestellt werden könnten und in ihrem Portfolio auftauchen.
«Was danach aber mit den Werken geschieht, ist nicht ganz so klar definiert», so Studer. Denn durch ihre Mitarbeit haben die Schüler eine Mitautorschaft und daher auch ein Mitspracherecht. Bei 170 Schülern gestaltet sich das nicht ganz so einfach. Für die Vordemwalder Residenz wird daher noch nach einer Lösung gesucht. Auch die Grösse der Bilder, die in den letzten Wochen entstanden sind, macht es mit etwa 3 auf 4 Meter nicht ganz einfach, eine Lösung zu finden.
In diesem Projekt gibt es kein richtig oder falsch
Neben dem Kunsthandwerk lernen die Kinder aber auch eine andere Arbeitshaltung kennen, als ihnen in der Schule vermittelt wird. Richtig oder falsch gibt es nämlich nicht. Und wenn eines der Kinder fragt, wie es denn nun eine Fläche genau ausmalen soll, hört es als Antwort: «Wie du es für richtig empfindest.» Und damit den Schülern neben dem wohl noch lange in Erinnerung bleibenden Erlebnis auch noch ein materielles Andenken bleibt, haben die Kinder Masken und Kostüme, passend zu der Geschichte in Beforest, gestaltet.