Auch beim Entsorgen von Müll gelten jetzt neue Regeln

Das richtige Verhalten im Privathaushalt

Masken, Taschentücher, Hygieneartikel und Papierhandtücher sollten unmittelbar nach Gebrauch in Plastiksäcken gesammelt werden. Diese Plastiksäcke werden ohne zusammenzupressen verknotet und in Abfalleimern mit Deckel gesammelt. Die Abfalleimer sind mit dem Abfallsack der Gemeinde ausgestattet und werden wie üblich über den Hauskehricht entsorgt.

In Haushalten, in denen erkrankte oder unter Quarantäne stehende Personen leben, soll zudem auf die Abfalltrennung verzichtet werden: auch die ansonsten separat gesammelten Abfälle wie PET-Getränkeflaschen, Aludosen, Altpapier etc. sollen mit dem normalen Kehricht entsorgt werden (ausschliessen von Infektionsgefahr).

Ebenfalls sollen keine Abfälle in die Grüngutsammlung oder in den Kompost gegeben werden, sondern sie sind auch mit dem Kehricht zu entsorgen.

Vergangenen Freitag erging eine Empfehlung vom Bundesamt für Umwelt (Bafu) an die Gemeinden, wonach Entsorgungsstellen zur Grundversorgung gehören: «Das Bafu erachtet die Gewährleistung der Entsorgungssicherheit auch in der aktuellen ausserordentlichen Lage als unbedingt notwendig, weil auch die Entsorgung von Abfällen zur Grundversorgung der Bevölkerung zählt.»

Allerdings halten Vordemwald und Brittnau ihre Sammelstellen geschlossen. Stephan Niklaus, Vordemwalder Gemeindeschreiber, erklärt die Situation: «Innerhalb des Gemeinderates ist man sich einig, dass alle Plätze und Anlagen geschlossen bleiben. Das betrifft auch die Sammelstelle. Die Gemeinde folgt somit dem Aufruf des Bundesrates, dass die Menschen daheimbleiben und Kontakte vermeiden sollen.»

Frau Gemeindeammann von Brittnau, Hanna Kunz, sieht das genauso: «Es ist nicht lebensnotwendig, jetzt Karton und PET zu entsorgen. Das kann in einer so ländlichen Gemeinde wie der unseren gut auch mal zu Hause lagern. Die Multisammelstelle gehört nicht zur Grundversorgung. Die Kehrichtabholung ist gewährleistet, Grünabfuhr sogar wöchentlich und nicht mehr wie bisher nur alle 14 Tage.» Laut Hanna Kunz ist es zudem aufgrund der beengten Platzverhältnisse nicht möglich, ein Tropfensystem einzuführen. Die Schliessung bleibt bis auf weiteres gültig, die Situation werde aber fortlaufend neu beurteilt.

Strengelbach und Zofingen setzen die Vorschläge um

Die Sammelstelle in Strengelbach belässt es bei den normalen Öffnungszeiten. Bauamtsmitarbeiter Fleming Hansen erklärt: «Wir haben den Vorteil, dass wir eine getrennte Zu- und Ausfahrt haben. Wir lassen nicht mehr als zwei Autos rein. Das Tropfensystem funktioniert somit reibungslos.» Die Gemeinde war der Bafu sogar einen Schritt voraus: Die Einschränkungen waren bereits umgesetzt worden, bevor die Mitteilung erschien.

Im Gloor Recyclingcenter wurden die Empfehlungen des Bafu sofort umgesetzt. Ein Warteraum wurde eingerichtet, es durfte nur eine begrenzte Anzahl Fahrzeuge in die Entsorgungsstelle rein. «Wir hatten den Eindruck, dass weniger Stammkunden kamen als sonst», sagt Dieter Gloor. «Wir haben aber auch festgestellt, dass es dafür Neue gab.» In der Wartezone standen durchschnittlich zwischen 15 und 20 Fahrzeuge. «Ohne zusätzliches Personal wären wir überfahren worden.» Die Kunden zeigten viel Verständnis für die längeren Wartezeiten und hätten von sich aus darauf geachtet, dass die Abstände eingehalten werden. «Die Notwendigkeit der Massnahmen ist durchaus durchgedrungen», sagt Dieter Gloor.

Das Bafu hat auch Empfehlungen herausgegeben, wie man in der Corona-Krise mit dem häuslichen Abfall umgehen soll (siehe Box). Auch sie zielen darauf ab, die Infektionsgefahr zur verringern.