
Ausschreitungen im Knast: Rupperswil-Prozess lässt auch Mitinsassen von Thomas N. nicht kalt
Der Hinweis auf die tumultartigen Szenen hinter den Gefängnismauern erreichte die AZ-Redaktion am Abend des zweiten Prozesstages gegen Thomas N. Der Badener Rechtsanwalt Willy Bolliger schreibt in seiner Nachricht, dass im Gemeinschaftsraum der Justizvollzugsanstalt Pöschwies, wo der Angeklagte untergebracht ist, der Fernseher und weiteres Gefängnismobiliar kurz und klein geschlagen wurden.
Dies nachdem die Medien erstmals bekannt gaben, dass Thomas N. aufgrund der beiden Gutachten möglicherweise der Höchststrafe einer lebenslangen Verwahrung entgehen könnte. Rechtsanwalt Bolliger soll dies durch einen seiner Klienten erfahren haben, der ebenfalls in der Regensdorfer Strafanstalt seine Strafe absitzt.
Bei der Strafanstalt Pöschwies schweigt man sich über den Vorfall im Gemeinschaftsraum aus und verweist auf das Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich. Auch Mediensprecherin Rebecca de Silva will die Ausschreitungen auf Anfrage der AZ weder bestätigen noch dementieren. Sie sagt nur so viel: «Solche Vorfälle kommen in Gefängnis häufiger vor und sind insofern nichts besonderes.» Die Rädelsführer der Tumulte würden in so einem Fall mit Arreststrafen belegt.