
Bald Parkplätze im Kölliker Wald?
Kurz nachdem man auf der Schönenwerderstrasse in Kölliken Richtung Gretzenbach in den Wald hinein fährt, zweigt rechterhand ein Waldweg ab. Die ersten Meter sind asphaltiert, der Weg ist also ideal, um das Auto stehen zu lassen und einen Spaziergang zu machen. Von hier aus können gleich mehrere Routen gewählt werden: Der eine Fussweg führt an die Gretzenbacher Grenze. Der andere, der Toscaniweg, führt wieder in die Kölliker Quartiere, verzweigt sich davor abermals und lässt dem Spazierenden die Qual der Wahl im Waldrundgang.
Bisher wurden die Autos am Wegesrand parkiert
Der Haken: Eigentlich dürfte man bei der Abzweigung Schönerwerderstrasse/Toscaniweg sein Auto gar nicht abstellen. Es gibt keine Parkplätze, weshalb Autos – der gepresste Waldboden zeugt davon – an den Rand des Fusswegs gestellt werden. Der Gemeinderat Kölliken möchte nun an diesen Stellen richtige Parkplätze machen.
Das entsprechende Baugesuch liegt derzeit auf. Für 3000 Franken sollen sieben Parkplätze entstehen. Für die hinteren, die entlang des Toscaniwegs geplant sind, müsste ausserdem die Fahrverbotstafel versetzt werden. Als Unterlage ist Kies geplant.
Kanton muss das Baugesuch bewilligen
Ist das Problem des wilden Parkierens im Kölliker Wald damit behoben? Noch nicht. Denn nach der Auflage muss der Kanton das Baugesuch bewilligen. Und dieser ist grundsätzlich gegen Parkplätze oder sonstige Bauten auf Waldgebiet. Trotzdem möchte der Gemeinderat den Versuch wagen. Man wolle sehen, wie der Kanton zum Vorhaben stehe, heisst es von Seiten der Bauverwaltung. Fakt ist: Auf den sieben markierten Stellen werden ohnehin Fahrzeuge abgestellt. Zu bedenken ist jedoch auch die Stellung des Kantons: Eine Bewilligung von Parkplätzen in Kölliken könnte dazu führen, dass er bei anderen Gemeinden gleich entscheiden sollte.
Der Kanton ist bei Bauten im Wald streng, dieser soll «möglichst frei von Bauten und Anlagen gehalten werden», heisst es auf der Website der Abteilung Wald. Nur, wenn eine Baute oder Anlage auf einen bestimmten Waldstandort angewiesen ist, kann ausnahmsweise eine Bewilligung erteilt werden. Teils ist noch eine Rodungsbewilligung nötig.
Jäger haben keine Freude an Vitaparcours-Projekt
Densbüren Parkplätze im Wald sind auch Thema in Densbüren. Dort hat der Gemeinderat den Ortsbürgern des Nachbarorts Herznach die «Baubewilligung für eine Postentafel Vita Parcours, eine Info-Tafel Waldlehrpfad und Parkplätze auf der Parzelle 1078 in Densbüren» erteilt. Der rund zwei Kilometer lange Vitaparcours soll im Wald der Herznacher Ortsbürger entstehen, reicht aber ein kleines Stück weit auf Densbürer Gemeindegebiet. Die Parkplätze sollen jedoch nicht neu gebaut werden, sagt der Herznacher Gemeindeschreiber Harry Wilhelm – es bestehe beim Unterstand «Bann» bereits eine befestigte Fläche. Diese weise man nun als Parkplatz für den Vitaparcours aus, weil der Kanton einen solchen Nachweis fordere. Klar sei, dass die Parkierung mit der Aufnahme des Betriebs des Parcours in Auge behalten und allenfalls gelenkt werden müsse. Der Gemeinderat Herznach hat das Projekt schon länger bewilligt. Dagegen gab es aber Einsprachen und Vorbehalte, vor allem die Jäger sind nicht glücklich. Derzeit liegt die Sache beim Rechtsdienst des Regierungsrats. Unter anderem war im Zuge des Rechtsstreits gefordert worden, dass der Gemeinderat Densbüren eine separate Baubewilligung ausstellt, obwohl nur ein ganz kleines Stück seines Gebiets betroffen ist. Diese ist nun ergangen. Anschliessend wird der Regierungsrat einen Entscheid fällen müssen. (nro)