Bauern schlagen ihre Lockpfosten ein

Seit 2001 stehen die weiss gestrichenen Holzpfosten an Äckern, Wiesen oder Wegen und bringen Spaziergängerinnen und Spaziergängern mit ihren Kurztexten die Landwirtschaft etwas näher. Die Schlagwörter an den Lockpfosten fallen sofort ins Auge: Sie sind kreativ, lustig und speziell und liefern Interpretationsspielraum.

Die weissen Stelen, welche der Landwirtschaftliche Informationsdienst (LID) betreut, feiern ihr Jubiläum mitten in Corona – einer Phase, in welcher die Freizeit nicht in Vereinen, an Anlässen oder bei einem Restaurantbesuch verbracht werden kann.

Viele Menschen entdecken Feld und Flur neu sowie die Hofläden der Bauern. Der Lockpfosten bieten diesen die Möglichkeit, Passanten – potentielle Konsumentinnen und Konsumenten – über ihre Produkte, Feldarbeit und Tierhaltung zu informieren. Hinzu kommen die bevorstehenden Abstimmungen zu den Agrarinitiativen. «Bäuerinnen und Bauern suchen Möglichkeiten, die breite Bevölkerung über das, was sie tagtäglich tun, aufzuklären, und da ist der Lockpfosten eine kreative und pfannenfertige Lösung, dies umzusetzen», heisst es beim LID. Im Lockpfosten-Jubiläumsjahr gibt es viele Betriebe, die zum ersten Mal mitmachen und ihre Kulturen neu mit den Pfosten ausstatten.

Zu ihnen gehören Nicole und André Mosimann aus Strengelbach. Sie bewirtschaften den Hof auf dem Weissenberg – und setzen unter anderem auf Direktvermarktung des auf dem Betrieb nachhaltig produzierten Kalbfleischs.

Zur Nachhaltigkeit gehört, das Futter für die Tiere auf dem Hof zu produzieren wie auch Pro-Specie-Rara-Geissen zu halten. Dies wollen sie mit den Lockpfosten aufzeigen – die in ihrem Jubiläumsjahr einen Boom erleben. Gestartet hat das Lockpfosten-Projekt 2001 mit 852 Pfosten – heuer werden deren 1854 eingeschlagen.