Bottenwil: Unwetter verhindert «schwarze Null»

«Trotz Unwetter fiel die Jahresrechnung nicht so schlecht aus», kommentierte Bottenwils Gemeindeammann Heinz Gerber den von Christof Spielmann präsentierten Rechnungsabschluss, «ohne die Aufwendungen für die Beseitigung der Schäden, die durch das Unwetter entstanden sind, hätten wir eine schwarze Null erreicht». Die Einnahmen blieben in den letzten Jahren relativ konstant, nur der Finanzausgleich des Kantons schwankte erheblich, wie eine Grafik mit Steuereinnahmen und Finanzausgleich von 2001 bis 2017 aufzeigte.

Der Rechnungsabschluss 2017 wies inklusive Ergebnis aus Finanzierung und Entnahme aus der Aufwertungsreserve einen Gewinn von 14 960 Franken aus. Die betriebliche Tätigkeit fiel um rund 109 400 Franken schlechter aus, als der Gemeinderat budgetierte. Die Rechnung wurde von 45 der 50 Anwesenden angenommen.

Das Wasserwerk konnte mit einem Plus von 39 569 Franken abschliessen, während die Abwasserbeseitigung mit 14 120 Franken und die Abfallwirtschaft mit 9928 Franken im Minus abschlossen. Das Nettovermögen pro Einwohner ist geringfügig gefallen, mit 3249 Franken steht die Gemeinde aber immer noch sehr gut da, resümierte Gemeindeammann Heinz Gerber.

Teure Sanierung

Der zur Sanierungsabklärung des Mehrzweckgebäudes genehmigte Kredit über 45 000 Franken wurde um 6431 Franken unterschritten. Wohl auch deshalb und weil die Sanierung dringend nötig ist, genehmigten die Stimmbürger die 1,48 Millionen Franken einstimmig. Den grössten Anteil macht mit 460 000 Franken der Ersatz der Elektroinstallation aus den 60er-Jahren aus. Mit 360 000 Franken schlägt eine fachgerechte Fenstersanierung zu Buche, die ermittelten Dämmungswerte kommen denen von Neufenstern sehr nahe. Auch der Storenersatz und die neuen Beschattungsanlagen tragen mit 120 000 Franken erheblich zum benötigten Gesamtrahmen bei. Die Bottenwiler Schülerinnen und Schüler dürfen sich über ein modernes Schulzimmer wie Werkräume, der Schulleiter und die Verwaltungsangestellte über neue Büros und IT-Arbeitsplätze freuen. 90 000 Franken sind als Reserve für Unvorhergesehenes eingeplant. «Es gibt bereits kreative Vorschläge und Ideen, wie man den Betrag verwenden könnte, falls er nicht für Notfallmassnahmen gebraucht wird», philosophierte Gemeinderat Silvan Bärtschi. Die Beschaffung einer Photovoltaikanlage wird noch geprüft, ist aber nicht im vorgesehenen Kreditrahmen enthalten. Die Sanierung ist innerhalb von sechs Monaten zwischen Juli und Dezember 2019 vorgesehen. Einschränkungen für Schüler und Vereine werden während der Durchführung nicht vermeidbar sein.

Zustimmung erhielt der Kredit von 135 865 Franken für die Ersatzbeschaffung eines Verkehrsfahrzeugs für die Feuerwehr Uerkental. Abzüglich eines Subventionsanteils der Aargauischen Gebäudeversicherung (AGV) beträgt der Anteil für Bottenwil 29 590 Franken. Bottenwil beteiligt sich mit 42 Prozent an den Investitionskosten. Den Rest begleichen die Gemeinden Uerkheim und Wiliberg.

Mit Beginn des Schuljahres 2018/19 ist das Gesetz über die familienergänzende Kinderbetreuung mit Mittagstisch und Tagesstrukturen umzusetzen. Aktuell besteht in der Gemeinde Bottenwil kein Bedarf, trotzdem wurde das Reglement mit 41 Ja-Stimmen grossmehrheitlich angenommen.

Sanierungsbedürftige Strassen

Bottenwil liess eine Strassenzustandsanalyse durchführen. Dabei wurden vorhandene Löcher, Risse, Spurenbildung und Oberflächenbeschaffenheit bewertet und in einem Schwachstellenbericht festgehalten. Die 13 km erfassten Gemeindestrassen ergaben 416 m in gutem Zustand, 5730 m in mittlerem, 5983 m in ausreichendem, 862 m in kritischem Zustand und 9 m in schlechtem Zustand. Zur Schadenbeseitigung mit Oberflächenbehandlung oder Asphaltaufbau wäre eine Investition von rund 8,1 Millionen Franken notwendig. Bei einer Lebensdauer von über 50 Jahren käme dies einer Investition von 163 000 Franken pro Jahr gleich.