
Brand im «Schützen» Laufenburg: Sechs Personen verletzt – Ermittler gehen von Brandstiftung aus
Schwarzer Rauch steigt am Montagabend in den Himmel über Laufenburg, aus dem ersten Stock des Gasthauses Schützen dringen Flammen. Die Winterthurerstrasse ist in blaues Licht getaucht; dutzende Fahrzeuge von Feuerwehr und Polizei stehen vor dem Gebäude, die Einsatzkräfte sind daran, den Brand zu löschen. Auch zwei Rettungshelikopter landen auf dem nahegelegenen Bahnhofareal.
Vor 17 Uhr war im Gebäude ein Brand ausgebrochen. Laut einem Augenzeugen spielten sich während des Brandes dramatische Szenen ab. Das Restaurant steht zwar seit einiger Zeit leer. In den oberen Stockwerken befinden sich aber Wohnungen, die unter anderem von Sozialhilfebezügern bewohnt werden. Er sei mit dem Auto auf dem Weg nach Hause gewesen, als er auf Höhe des «Schützen» plötzlich einen Knall hörte und die Flammen aus einem zerborstenen Fenster schiessen sah, so der Augenzeuge weiter. «Ein anderer Autofahrer hat sofort die Polizei und Feuerwehr alarmiert.»
«Eine Frau wollte springen»
Er habe mehrere Menschen in den oberen Stockwerken aus den Fenstern um Hilfe schreien sehen, berichtet der Augenzeuge. «Eine Frau wollte in Panik gar springen.» Helfer legten deshalb kurzerhand eine Matratze aus dem gegenüber gelegenen Schulhaus Burgmatt auf einen Transporter und fuhren diesen unter das Fenster, um einen allfälligen Aufprall zu dämpfen. Die Frau habe aber schliesslich über eine Leiter in Sicherheit gebracht werden können. «Ich hoffe, es geht ihr und allen anderen Bewohnern den Umständen entsprechend gut», so der Augenzeuge.
Wie Max Suter, Sprecher der Aargauer Kantonspolizei, später bestätigte, wurden beim Brand sechs Personen verletzt. Sie wurden wegen einer Rauchvergiftung behandelt. Eine von ihnen musste mit dem Rettungshelikopter nach Zürich ins Spital geflogen werden, eine Person wurde ins Spital nach Laufenburg gebracht, drei konnten ambulant behandelt werden. Über die Schwere der Verletzungen konnte Suter am Abend noch keine genaueren Angaben machen.
Höhe des Sachschadens offen
«Der Brand ist in einem Zimmer im ersten Stock ausgebrochen», sagte Suter. Weitere Details, etwa zur Höhe des entstandenen Sachschadens, konnte Suter noch nicht nennen. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Ermittler jedoch von Brandstiftung aus. Der mutmassliche Täter, ein 24-jähriger Schweizer konnte bereits festgenommen werden. Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden. Die Winterthurerstrasse blieb währenddessen gesperrt. Der Verkehr musste grossräumig umgeleitet werden und es kam zu langen Rückstaus.