
Brittnau von A bis Z – von A wie Akkordeon bis hin zu Z wie Zug
A wie Akkordeon
Das Akkordeon gehört fest zur Brittnauer Musiklandschaft. 1938 wurde der Handharmonika-Club Brittnau gegründet. Seit 2016 heisst der Verein nun Akkordeon Brittnau. Nachwuchsförderung wird bei Akkordeon Brittnau grossgeschrieben. Neben dem Hauptorchester werden die Abteilungen Kids und Teens angeboten. Der Höhepunkt im Akkordeon-Jahr ist jeweils das Jahreskonzert im November.
B wie «Bünzlichöpf»
Der findige Brittnauer Bäcker Daniel Waber sorgte im Juni für Aufsehen. Mitten in der nationalen Debatte um die «Mohrenköpfe», lancierte er den Verkauf seiner «Bünzlichöpf». Dabei handelt es sich um Schokoladenerzeugnisse mit weisser Schokolade. Oder schlicht gesagt, um weisse «Mohrenköpfe». Die Aktion der Bäckerei fand weit über die Gemeindegrenze hinaus Anklang. Die Süssigkeit ging reihenweise über die Ladentheke des Brittnauer Unternehmens.
C wie Chetti
Chetti nennt sich die Kulturkommission der Gemeinde Brittnau. Der ehemalige Gemeinderat Kurt Buchmüller hat sie 1982 ins Leben gerufen. Heute besteht die Kommission aus sechs Mitgliedern. Die Chetti organisiert und betreut diverse kulturelle Veranstaltungen in Brittnau. Dazu gehören musikalische Auftritte, Theaterveranstaltungen, Lesungen, aber auch Ausstellungen, Vorträge oder geführte Exkursionen.
D wie Dorfmuseum
1945 wurde das Brittnauer Dorfmuseum durch den Bezirksschullehrer Dr. Ulrich Grüninger gegründet. Er forderte seine Schüler auf, Estriche, Truhen und Scheunen nach alten Gebrauchsgegenständen, Urkunden, Inschriften, Massen und Gewichten sowie Werkzeugen zu durchstöbern. So entstand schrittweise die heutige Sammlung, welche die Gemeindegeschichte dokumentiert. Das Dorfmuseum befindet sich im Oberstufenschulhaus.
E wie Eichmattweiher
Mit nahezu einer halben Hektare ist der Eichmattweiher der grösste Karpfenteich in der Region und zudem der erste naturnah bewirtschaftete im Kanton Aargau. Der Eichmattweiher wurde im Jahr 2010 erbaut und geht auf ein Projekt des Vereins «Karpfen Pur Natur» zurück. In der Umgebung der Teichanlage wurden ausgedehnte Nass- und Feuchtwiesen angelegt, die vielen Blumen Lebensraum bieten. Ausserdem finden sich in der Umgebung mehrere fischfreie Gewässer, die Amphibienarten als Fortpflanzungsgewässer diesen, deren Larven gerne von Fischen gefressen würden.
F wie Fasnacht
Die Fasnacht hat in der Gemeinde einen hohen Stellenwert und wird von Jung und Alt leidenschaftlich zelebriert. Der närrische Anlass kann in Brittnau auf eine lange Tradition zurückblicken. 1956 wurde die «Häfe-Zunft» gegründet. Der Gründung vorausgegangen war im Jahre 1955 eine öffentliche «Geugglete» auf der Strasse. An der Fasnacht 1974 entstand durch einige Zünftler und Musiker eine Guggenmusik. Diese agierte ab 1975 als selbstständiger Verein unter dem Namen «Häfe-Gugger Brönznou». Mehrere Bälle, eine Dorffasnacht, Schnitzelbänke und ein Umzug durchs Dorf sorgen heute für ein abwechslungsreiches Fasnachtsprogramm.
G wie Grossbrand
Am 26. Juli 1547 zerstörte ein verheerender Brand das ganze Dorf. Nur vier Häuser blieben vom Feuer verschont. Auch die aus dem Mittelalter stammende Kirche wurde fast vollständig zerstört. Nur ein kleiner Teil der Nordmauer blieb erhalten. Das Dorf und die Kirche wurden wieder aufgebaut. Allerdings dauerte der Wiederaufbau der Kirche mehrere Jahrzehnte. Erst 1585 wurde er mit der Fertigstellung des Kirchturms abgeschlossen.
H wie Halle
Im April 2016 war es so weit, die neue Doppelturnhalle konnte der Bevölkerung übergeben werden. 8,2 Millionen Franken kostete der Neubau die Gemeinde. 2005 wies die Gemeindeversammlung eine Vorlage für die Sanierung der alten, doppelstöckigen Turnhalle noch zurück. Es dauerte acht Jahre, bis der Souverän 2013 schliesslich einen entsprechenden Kredit für den Neubau einer Doppelturnhalle sprach. Nach einer Planungszeit von eineinhalb Jahren wurde mit dem Abbruch der alten doppelstöckigen Turnhalle begonnen. Im April 2015 erfolgte dann der Spatenstich für die Doppelturnhalle.
I wie Iron-Bike
Bis zu 1500 Velofahrende finden jedes Jahr im Juni den Weg nach Brittnau. Sie nehmen an der beliebten und weitherum bekannten Volksradtour «Ironbike» teil. Organisiert wird der Anlass vom Radfahrer Verein Brittnau (RVB). Ob Ambitionierte, Gelegenheitsfahrer oder Familien: Beim Ironbike kommen alle auf ihre Kosten. Drei verschiedene lange Routen sowie eine Familientour werden angeboten. Die Strecken mit Start und Ziel in Brittnau führen jedes Jahr durch eine andere Gegend.
J wie Jagdschule
Seit 1988 besteht die Jagdschule Bertschinger in Brittnau. Gegründet wurde sie vom passionierten Jäger Robert Bertschinger. Seine Idee hinter der Eröffnung einer Jagdschule: sein über Jahre erworbenes Fachwissen angehenden jungen Jägern und Jägerinnen weitergeben. Zudem gab es in der näheren Umgebung keine ähnliche Ausbildungsstätte. So richtete er in seiner Scheune ein Theorielokal ein und erstellte geeignete Schulungsunterlagen. Zudem beschaffte er diverse Präparate und andere Anschauungsobjekte. Heute verfügt die Jagdschule über eine Auswahl von ungefähr 350 Schulungsgegenständen. Die Schule wird hauptsächlich von Jungjägern aus den Kantonen Aargau und Luzern besucht. In Brittnau werden sie gezielt auf die Jagdprüfung vorbereitet.
K wie Kommunikation
Das Informations-und Kommunikationsmittel der Brittnauer Bevölkerung und der Heimweh-Brittnauer heisst «Brittnouer Blättli». Die publizistische Plattform für alles, was Brittnau bewegt, erschien im März 1981 zum ersten Mal. Berichte aus dem Vereinsleben, über Veranstaltungen, Jubiläen oder das einheimische Gewerbe finden darin ebenso Platz wie Artikel zum aktuellen politischen Geschehen. Das «Brittnouer Blättli» erscheint in der Regel vier Mal jährlich auf Ende eines Quartals und wird jeweils gratis in alle Haushaltungen der Gemeinde zugestellt.
L wie Lawinenunglück
Im März 2017 steht Brittnau unter Schock: vier Mitglieder des Männerturnvereins (MTV) kommen bei einem Lawinenunglück in Österreich ums Leben. Eine achtköpfige Gruppe des MTV Brittnau war zusammen mit einem Bergführer auf einer Skitour auf den Jochgrubenkopf bei Schmirn in Tirol. Die Gruppe mit Teilnehmern aus Brittnau, Strengelbach, Oftringen und Zofingen war bereits bei der Abfahrt, als eine Schneebrettlawine die acht Skitourenfahrer erfasste. Vier Gruppenmitglieder im Alter von 52 bis 75 Jahren wurden von den Schneemassen verschüttet und getötet. Die Anteilnahme am tragischen Unglück war sehr gross. An der offiziellen Abdankungsfeier in der Turnhalle Brittnau nahmen über 1200 Personen teil.
M wie Mättenwil
Der westliche Teil von Brittnau ist die so genannte «äussere Gemeinde». Diese besteht aus mehreren kleinen Weilern und Einzelhöfen. Einer dieser Weiler ist Mättenwil. Der Verein «Pro Mättenwil» hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung der äusseren Gemeinde Brittnaus zu fördern und die beiden Ortsteile miteinander zu verbinden. Dies tut er unter anderem mit der Organisation und Durchführung verschiedener Anlässe in Mättenwil und Brittnau. Der Verein «Pro Mättenwil» wurde im Jahre 2002 gegründet. Er entstand aus einem Elternkomitee, das sich gegen die Schliessung der Gesamtschule Mättenwil einsetzte. Die Schule wurde trotz des Engagements des Komitees hundert Jahre nach ihrer Eröffnung geschlossen
N wie Naturfreunde
Rund 150 Mitglieder zählt die Sektion der Naturfreunde Brittnau. Die meisten kommen aus Brittnau und den Nachbargemeinden. Der Verein existiert bereits seit über 80 Jahren. Der grosse Stolz der Naturfreunde: das Hüttli auf der Fröschengülle. Die an den Wald angrenzende Vereinshütte gehört zum Brittnauer Erscheinungsbild. Die Naturfreunde erbauten das Hüttli in den Fünfzigerjahren in Fronarbeit selbst. Im Sommer 1954 konnte Aufrichtfest gefeiert werden. Seither hat sich die Fröschengülle zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt entwickelt. Das 2017 renovierte Hüttli ist jeweils sonntags für Gäste geöffnet, die von den Vereinsmitgliedern bewirtet werden. Aktuell ist die Vereinshütte aufgrund der Corona-Pandemie jedoch geschlossen.
O wie Ort der Trauer
Seit diesen Frühling ist die 133-jährige Abdankungshalle auf dem Friedhof Feld wieder nutzbar. Seit 1986 hat keine Abdankung mehr in der eigentlich dafür vorgesehenen Halle stattgefunden. Stattdessen nutzten diverse Vereine und die Gemeinde das Gebäude als Lagerraum. Nun erstrahlt das Gebäude aus dem Jahr 1887 nach einer sanften Renovierung wieder in neuem Glanz. Dekoriert ist die Halle mit verschiedenen Werken von Brittnauer Künstlern. Die Abdankungshalle soll aber nicht nur ein Ort der Trauer sein, künftig könnten hier auch kulturelle Anlässe stattfinden.
P wie Pritinuova
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Brittnau im Jahre 893. Damals allerdings hiess die Ortschaft noch Pritinuova. Die Ortsnamensform geht auf die althochdeutsche Bezeichnung für «wassernahes Land des Prito» zurück.
Q wie Qualität
Wer in Brittnau Gemüse, Früchte oder Fleisch in Bioqualität sucht, wird im Hoflädeli der Familie Schär fündig. Seit 1999 setzt der Familienbetrieb, der in dritter Generation geführt wird, auf biologische Landwirtschaft. Neben Eiern oder diversen Beeren und Gemüsesorten aus dem eigenen Anbau ist der Familienbetrieb auch für seine grünen Spargeln bekannt. Seit 2013 kultivieren Schärs zudem Haselnussbäumchen auf ihrem Land.
R wie Ride and Bike
Seit sechs Jahren führt der Reitclub Brittnau einen Anlass durch, der zwei Sportarten miteinander verbindet: Reiten und Velofahren. Beim «Ride and Bike» gehen Teams bestehend aus einem Reiter und einem Biker an den Start. Zuerst legen die Sportler gemeinsam eine vorgegebene Strecke auf Zeit zurück. Die Reiter wechseln dabei zwischen den Gangarten Schritt und Trab. Der Biker muss sich dem Tempo der Pferdesportler anpassen. Danach wird ein sogenannter Gymkhana, ein Geschicklichkeits-Parcours, mit verschiedenen Posten für Reiter und Biker absolviert. Die Gewinner werden aus den Resultaten des Gymkhanas und der Geländestrecke ermittelt.
S wie Störche
Brittnau wird nicht ohne Grund als «Storchendorf» bezeichnet. Dreizehn Storchenpaare, die in Brittnau brüteten, wurden dieses Jahr gezählt. 59 Störche (26 Elterntiere sowie 33 Jungvögel) konnten Ende Juli am Himmel und auf den Feldern in Brittnau bei der Futtersuche bestaunt werden. Der Storch gehört schon seit über fünfzig Jahren zum Ortsbild. 1960 wurde zum ersten Mal versucht, Störche in Brittnau anzusiedeln. Es klappte jedoch erst beim dritten Versuch, sieben Jahre später. Dabei wurden Jungstörche in einem eigens erstellten Gehege aufgezogen und nach erlangen der Brutreife freigelassen. Ab 1997 wurden die Störche nicht mehr gefüttert, das Gehege ist längst abgerissen. Stattdessen wird heute viel Wert auf die Aufwertung des Lebensraums gelegt. Den Störchen scheint es zu gefallen, sie kehren jedes Jahr nach Brittnau zurück.
T wie Turnen
Der Turnsport wird in Brittnau grossgeschrieben. Dazu trägt auch Getu Brittnau bei. Die Abteilung des TV Brittnau ging vor 30 Jahren aus der Kunst- und Geräteturnvereinigung des Kreises Zofingen hervor. Was mit zwei Leitern und einer Handvoll Geräteturnern begann, besteht heute aus rund 80 Leitern und Turnern aller Altersklassen. Seit über zehn Jahren organisiert Getu Brittnau zudem den über die Kantonsgrenzen bekannten Einzelgeräte-Wettkampf «Weggere Cup».
U wie umgekippt
Zum letzten Mal in den nationalen Schlagzeilen stand Brittnau im Juli dieses Jahres. In einer Kurve eines Waldweges kippte eine Kutsche mit vier Zugpferden um. Alle sieben Insassen wurden dabei aus ihren Sitzen geschleudert. Sechs der sieben Personen verletzten sich beim Unfall. Zudem musste auch eines der Pferde verletzt ins Tierspital gebracht werden.
V wie Verbrechen
Ein blutiges Verbrechen hielt im April 2012 Brittnau in Atem. Ein 63-jähriger Brittnauer war in seinem Wohnhaus von einem damals 29-jährigen marokkanischen Asylbewerber totgeschlagen worden. Der 63-Jährige hatte seinen späteren Mörder vor der Asylunterkunft in Brittnau angesprochen und ihn nach Hause mitgenommen. Dort verlangte er offenbar Sex vom Marokkaner, worauf dieser ihn fesselte und totschlug. Bei der späteren Gerichtsverhandlung vor dem Bezirksgericht Zofingen wurde der Asylbewerber des Mordes schuldig gesprochen und zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.
W wie Waldtheater
Nach neun Jahren und sechs Produktionen wurde im Juni überraschend das Ende des Waldtheaters Brittnau bekannt. Seit 2011 hatte ein Ensemble rund um Regisseur und Autor Nicolas Russi alle zwei Jahre ein Theaterstück in der ehemaligen Lehmgrube in Brittnau aufgeführt. Bis 2014 genehmigte die Gemeinde jeweils nur immer die nächste Produktion. Danach stellte sie dem Waldtheater eine Fünf-Jahres-Bewilligung aus. Diese lief 2019 aus. Obwohl von der Gemeinde eine letzte Bewilligung für 2021 in Aussicht gestellt wurde, wird es kein Waldtheater mehr geben in Brittnau. Grund dafür sind andere Verpflichtungen des Regisseurs sowie der Schauspieler. Die Spielarena inklusive Zuschauertribüne wurde geräumt und das Waldtheater Brittnau als Gruppe aufgelöst.
X wie Xylophon
Vom Digeridoo über Handpans oder indianische Flöten bis hin zum Xylophon, Brigitte und Franck Bourgois bieten in ihrem Shop «Dunum», dessen Hauptsitz in Brittnau liegt, verschiedenste Instrumente aus der ganzen Welt an. Daneben verkaufen sie ihre Instrumente auch an diversen Märkten in der ganzen Schweiz. In ihrem Ausstellungsraum in Strengelbach führen sie zudem Workshops durch – unter anderem Digeridoo-Spielkurse oder Handpan-Schnupperkurse.
Y wie YMCA
In Brittnau fehlt es nicht an Freizeitangeboten: Rund 30 Vereine bieten sportliche, gesangliche, musikalische und gesellige Abwechslung und füllen mit ihren Aktivitäten einen langen Veranstaltungskalender. Und auch die Kirchgemeinde Brittnau wartet mit einem breiten Angebot für die Bevölkerung auf. Eines dieser Angebote für Kinder ist die Cevi Jungschi. Hier treffen sich Kinder ab sieben Jahren jeweils am Samstagnachmittag und verbringen gemeinsam einige Stunden in der Natur. Der Cevi Schweiz ist einer der grössten Jugendverbände des Landes und Teil der weltweiten Verbände YMCA und YWCA.
Z wie Zug
Der Erlebnisbahnhof Brittnau-Wikon befindet sich in einem einmaligen Stationsgebäude an der Bahnstrecke Luzern–Olten. Hier erhalten Besucher einen Einblick in den früheren Bahnhofbetrieb und werden in die Sechzigerjahre zurückversetzt. Drei Stellwerke, ein voll ausgestattetes Stationsbüro, ein originaler Wartesaal und ein alter Güterschuppen mit grosser Modellbahnanlage gehören zum Museum. Der Wartesaal kann für Anlässe gemietet werden. Führungen werden auf Anfrage durchgeführt. Im Juni findet zudem eine Modellbahnbörse sowie ein Tag der offenen Türe statt. Das Museum wird vom Verein Erlebnisbahnhof Brittnau-Wikon betrieben.