
Buchfestival: Die Zahl der Anlässe ist gesunken – die Besucherzahlen sind gestiegen
Das zweite Buchfestival vom vergangenen Wochenende hat mehr Besucher angezogen als noch vor einem Jahr. Vereinspräsident Georg Berger rechnet mit 3000 Leuten, die an den vier Tagen die 49 Veranstaltungen an 19 verschiedenen Austragungsorten besucht haben. «Das ist ein sehr schöner Erfolg», sagt Berger. Ein guter Teil davon sei sicher auch der Kommunikation und dem Vermarktung unter anderem via Soziale Medien geschuldet.
Zudem sei es gelungen, die Schützi als «Herz des Buchfestivals» besser zu bewirtschaften. Im letzten Jahr gab es ohne den Müsterli-Abend fünf Anlässe im Kulturzentrum, der erste im regulären Programm fand erst am Samstagnachmittag um 15 Uhr statt. In diesem Jahr gingen insgesamt zwölf Anlässe über die Schützi-Bühne, die gestaffelt für ein stetes Besucheraufkommen in der ehemaligen Turnhalle sorgten.
Zufrieden zeigt sich daher auch Fred Stähli, der von der Buchhandlung Lüthy für die Bücherauslage in der Schützi sorgte. Zwar seien die definitiven Verkaufszahlen noch nicht berechnet, doch in seinen Augen sei das Kulturzentrum dank den verschiedenen Veranstaltungen besser besucht gewesen als letztes Jahr, was sich auch auf die Umsatzzahlen auswirken dürfte. Ein Highlight sei etwa Carla Del Ponte gewesen. «Solche Namen braucht es auch nächstes Jahr wieder, um die Leute anzuziehen», sagt Stähli, der bei der Buchhandlung den Bereich Sortiment und Einkauf führt. Insgesamt liess Bücher Lüthy via Buchzentrum Hägendorf rund 3000 bis 4000 Bücher in die Schützi verfrachten. «In diesem Jahr sogar leicht mehr, weil wir von einzelnen Titeln mehr Exemplare vor Ort hatten als letztes Jahr.»
Weniger Veranstaltungsorte am Müsterli-Abend?
Trotz des positiven Fazits sieht Vereinspräsident Berger auch noch «Luft nach oben», wie er es nennt. Vor allem beim Müsterli-Abend könnte er sich eine Reduktion der Austragungsorte oder der Veranstaltungen vorstellen. Zudem hätten einige Leute das Prinzip des Startanlasses des Buchfestivals – sieben Müsterli von sieben Künstlern an sieben verschiedenen Orten – noch nicht ganz erfasst. Das sei aber Berger zufolge eine Frage der Gewöhnung. «Ich finde die Idee mit den einzelnen Müsterli immer noch sehr gefällig.»
Zudem sieht Berger die Möglichkeit, im kommenden Jahr den öffentlichen Raum und damit den Festivalcharakter wieder stärker zu betonen. Was aber trotz gewisser Kritik nicht geändert wird: Als Besucher muss man sich auch künftig für eines von mehreren Angeboten entscheiden. So liefen am vergangenen Samstagabend zum Beispiel vier Veranstaltungen gleichzeitig.