
Chancengleichheit, wo bist du?
Es ist eine romantische, wahrscheinlich sehr naive Vorstellung. Und trotzdem gibt es viele Menschen, die daran glauben: An die Chancengleichheit im Sport. Es geht für einmal nicht um unerlaubte leistungsfördernde Mittel. Es geht um Lebensumstände und anatomische Voraussetzungen. Jeder Topf findet seinen Deckel oder egal, mit welcher Konstitution man gesegnet ist, gibt es mindestens eine Sportart, die dazu passt. Ein 1,6 Meter kleiner Basketballer hat es schwer, eine 2 Meter grosse Kunstturnerin wird es in der Weltspitze wohl kaum einmal geben. Ebenso wichtig wie Körpergrösse, Statur und Körperbau ist aber, in welchen Umfeld eine Sportlerin oder ein Sportler aufwächst. Welche Trainingsmöglichkeiten bieten sich ihr oder ihm und welche finanziellen Voraussetzungen sind vorhanden. Und in Zeiten von Corona gibt es noch andere Kriterien. Beispiel Powerman Zofingen: Je nach Herkunftsland hätten die Athletinnen und Athleten eine zehntägige Quarantäne einhalten müssen. Ein fairer Wettkampf wäre unmöglich gewesen. Deshalb war die Verschiebung in den nächsten Frühling absolut richtig. Was die Fussball-Meisterschaft in der Super League betrifft, scheint mir der Fairnessgedanken hingegen nicht genügend zu spielen. Wahrscheinlich ist dort aber einfach zu viel Geld im Spiel.