Check-Ups, Masken und nur auf Anfrage aufs WC: So sieht das Fliegen mit Corona aus

Die Zeichen am europäischen Himmel stehen langsam aber sicher auf grün. Die Billigairline Ryanair hat am Dienstag angekündigt, ab Juli wieder 90 Prozent ihrer Destinationen anzufliegen und total 40 Prozent aller Flüge durchzuführen.

Das Vorpreschen hat Signalwirkung. Denn Ryanair ist mit 152 Millionen Passagieren (2019) die grösste Fluglinie Europas. Auch die Swiss hat angekündigt, ab Juni den Flugplan wieder langsam hochzufahren.

Künftig brauchen Fluggäste aber wohl sehr viel Geduld, wenn sie eine Flugreise unternehmen. Das Airline-Beratungsunternehmen SimpliFlying prognostiziert, dass sich die Passagiere fortan vier Stunden vor Abflug am Flughafen einfinden sollten. Heute sind es zwischen einer bis drei Stunden.

Temperaturkontrolle und Maskenpflicht

Es ist gut nämlich gut möglich, dass Fluggäste künftig eine Vielzahl an Corona-Checks über sich ergehen lassen müssen. 

SimpliFlying nennt weitere mögliche Massnahmen:

  • Check-In: Am Vortag des Abflugs muss jeder Passagier einen Gesundheitspass hochladen.
  • Sicherheitskontrollen: Es ist davon auszugehen, dass das Handgepäck künftig einen Desinfektionsprozess durchlaufen muss. Die Security-Kontrollen ziehen sich darum in die Länge.
  • Temperaturkontrollen: Ryanair misst künftig bei allen Passagieren die Temperatur.
  • Maskenpflicht: Bei Ryanair müssen fortan alle Passagiere und das Personal Hygienemaskentragen. Nicht nur im Flugzeug, sondern auch im Terminal.
  • Boarding: In der Einsteigezone muss mit gebührendem Abstand gewartet werden. Es ist zudem denkbar, dass Passagiere einzeln via Handy für das Boarding aufgerufen werden.
  • Flugzeug-Toiletten: Bei Ryanair ist es künftig verboten, während des Fluges bei den WC’s im Flugzeug anzustehen. Passagiere müssen sich beim Flugpersonal melden, wenn sie aufs Häuschen müssen.
Bald werden sich wieder mehr Leute im Flughafen Zürich tummeln.

Bald werden sich wieder mehr Leute im Flughafen Zürich tummeln.

© Keystone

 

Flughafen Zürich feilt an Schutzkonzept

Wie sieht das ganze Prozedere am Flughafen Zürich künftig genau aus? Laut Mediensprecherin Raffaela Stelzer müssen sich die Passagiere darauf einstellen, dass sie früher an den Flughafen kommen müssen.

Aktuell sei dies aufgrund der tiefen Passagierzahlen jedoch nicht der Fall. «Wir bereiten uns intensiv auf die Zeit vor, wenn wieder mehr geflogen werden kann», so Stelzer. Gewisse Länder setzten schon jetzt Gesundheitschecks für die Einreise voraus, etwa Italien. Bei Alitalia-Flügen ab Zürich überprüfe ein Sub-Unternehmen von Swissport alle Fluggäste.

Das Schutzkonzept stehe. Die Details wollen die Verantwortlichen aber erst in einigen Tagen verraten.

Swiss-Destinationen werfen Fragen auf

Ob Heraklion, Malaga oder Catania: Auch bei der Swiss sind im Juli viele Feriendestinationen buchbar. Heisst das, dass die Destinationen auch wirklich angeflogen werden? Nicht unbedingt.

Denn auf Anfrage gibt die Swiss dazu keine eindeutige Antwort.

Den genauen Flugplan und die angeflogenen Destinationen für Juni werde man voraussichtlich noch diese Woche kommunizieren. «Den Flugplan für die folgenden Monate werden wir zu einem späteren Zeitpunkt und schrittweise veröffentlichen», sagt Swiss-Sprecherin Sonja Ptassek zu watson. Ob man im Juli also tatsächlich mit der Swiss in die Badeferien fliegen kann, ist ungewiss.