Clientis Sparkasse Oftringen: Erfolgreiches Jahresergebnis – trotz Corona-Stresstest

Die Clientis Sparkasse Oftringen konnte das Jahr 2020 trotz Corona-Pandemie mit einem Jahresgewinn nur knapp unter dem starken Vorjahresniveau abschliessen. 898 000 Franken stehen zur Gewinnverteilung zur Verfügung, was gegenüber dem Vorjahr ein kleines Minus von 1,8 Prozent bedeutet. Basis dieses guten Abschlusses war der Erfolg aus dem Zinsgeschäft, der mit 5,92 Millionen Franken trotz Margendruck gegenüber Vorjahr nochmals um 0,7 Prozent höher zu Buche schlug. Möglich war das dank einem Wachstum bei den Kundenausleihungen (+ 2,6 Prozent). Die Kundengelder haben sich in der gleichen Zeit um 5,7 Prozent auf 391 Mio. Franken erhöht.

Erstmals überstieg die Bilanzsumme zudem die 500-Millionen-Marke und lag per 31. Dezember 2020 bei 525 Millionen Franken. «Diese Zahlen verdeutlichen das Vertrauen, das uns unsere Kundschaft entgegenbringt», ist Daniel Studer, Bankleiter der Clientis Sparkasse Oftringen, überzeugt. Der gegenüber 2019 rückgängige Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft war voraussehbar und wurde entsprechend tiefer budgetiert. Kompensieren konnte die Bank diese Position durch einen höheren «übrigen ordentlichen Erfolg», der durch den Verkauf einer bankeigenen Liegenschaft getrieben war, und dank Einsparungen beim Sachaufwand.

Trotz positivem Ergebnis: 2020 hat die Bank am Strassenkreuz der Schweiz gefordert. Nachdem die Generalversammlung im März vom Kanton noch bewilligt wurde und entsprechend durchgeführt werden konnte, stellte der Lockdown die Bankleitung und den Verwaltungsrat vor komplett neue Herausforderungen. «Rückblickend hat es sich bewährt, dass der Verwaltungsrat seinen Sitzungsrhythmus sofort erhöhte, um die Geschäftsleitung in dieser schwierigen Phase möglichst gut unterstützen zu können», ist VR-Präsident Urs Suter überzeugt. Als «anspruchsvoll» beschreibt denn auch Bankleiter Daniel Studer diese Zeit der ersten Welle. «Das war ein regelrechter Stresstest für uns», so Studer. Einer, der sein Team aber mit Bravour gemeistert hätte. «Wir mussten von heute auf morgen die Digitalisierung forcieren, Online-Meetings abhalten und neue Tools einführen», erinnert sich Jsabelle Wilhelm, Mitglied der Bankleitung, an die Zeit im Frühling zurück. Daneben war die Bank dafür besorgt, innert kürzester Zeit rund 5 Millionen Covid-Hilfskredite auszubezahlen. Homeoffice wurde in jenen Bereichen umgesetzt, wo es möglich war. In der aktuellen Situation zeigt sich aber, dass der persönliche Kontakt am Bankschalter noch immer geschätzt wird. So sei am Schalter – trotz Maskenvorschrift – bereits jetzt wieder reger Betrieb.

Erwartet der Verwaltungsrat in den kommenden Jahren nun schwierigere Zeiten für die älteste Bank im Aargau? Urs Suter ist «vorsichtig optimistisch», aber überzeugt, dass die Clientis Sparkasse Oftringen in einer guten Verfassung ist. «In den letzten 5 Jahren konnten wir das Eigenkapital um 9 Mio. Franken stärken. Dies hilft uns, auch kommende, allenfalls etwas schwächere Jahre, einfacher zu überstehen und auch die Gewinnausschüttung nachhaltig zu planen.» Dieses Jahr können sich die Genossenschafter nebst den 34 Franken Dividende pro Anteilschein sogar auf eine Sonderdividende von 2 Prozent freuen. Da die Generalversammlung wegen der Covid-19-Situation nicht physisch abgehalten werden kann, sollen die Genossenschafter mit dieser Sonderzahlung «entschädigt» werden – vorbehältlich deren Zustimmung.