2G oder Maskenpflicht? So entscheiden sich Solothurner Clubs, Kinos und Theater
Nun ist klar, wie es für Clubs, Bars, Kinos oder Theater im Kanton weiter geht. Die Solothurner Regierung hat am Montag entschieden, dass die Betriebe selbst entscheiden dürfen: Entweder setzen sie auf 2G, lassen also keine Getesteten mehr herein. Oder aber sie setzen auf 3G, dann gilt in Innenbreichen aber Maskenpflicht sowie ein Stehverbot beim Konsumieren.
Noch vor einer Woche war das nicht so klar. Die Solothurner Regierung hatte andere Massnahmen als der Bundesrat erlassen. Er brauchte noch diese Klärung, was nun gilt.
Clubs, Bars und Kinos setzen auf 2G
Freude am Entscheid haben vor allem die Clubs. Sie wurden de facto geschlossen und haben nun wieder eine Alternative. Eine Alternative, die sie zu packen gedenken. «Ich bin froh», sagt etwa André Burkhalter vom P9 in Biberist: «Mit 2G können wir mittelfristig wenigstens arbeiten.»
So ganz optimal sei die Situation zwar nicht. Er rechnet aufgrund der neuen Regeln mit 20 bis 30 Prozent weniger Besuchern. Er sagt aber auch:
«Die optimale Lösung gibt es in einer Pandemie nicht. Wir haben lieber weniger Leute als dass wir ganz schliessen müssten.»
Die meisten Events im P9 im Dezember wurden allerdings bereits abgesagt. Diese jetzt, kurzfristig und mit 2G, durchzumurksen, ist nicht geplant. Ein erster 2G-Anlass soll an Silvester stattfinden. Burkhalter hofft jetzt, dass die Auflagen länger Bestand haben. Und dass nicht in ein paar Tagen wieder alles anders ist.
Auch das Terminus in Olten plant, wieder zu öffnen. Es gehe auch fast nicht anders, sagt Betreiber Dušan Nedeljković. Müssten doch Fixkosten wie die Miete bezahlt werden.
Er plant, nächsten Samstag wieder zu öffnen. Ob das dann schon möglich sein wird, weiss er allerdings selbst noch nicht. Nachdem die Regierung vergangene Woche die Möglichkeit von 2G noch nicht vorgesehen hatte, hat er die Events bis im Februar abgesagt. Ob die DJ’s und sein Personal nun überhaupt Zeit haben, klärt er ab. Auch er rechnet mit etwa 25 Prozent weniger Gästen.
Am Montag meldeten auch schon erste Bars, dass sie nun auf 2G setzen wollen, wenn dafür die Sitzpflicht wegfällt. Etwa das Dock in Solothurn.
Und auch erste Kinos im Kanton wollen die Möglichkeit, auf 2G zu setzen, nutzen. So gilt in den Kinos Rex und Palace in Grenchen sowie im Kino Casablanca in Solothurn seit Montagabend ein 2G-Regime. Geschäftsinhaber Angel Rodriguez sagt:
«Sonst können wir die Kinos bald zumachen.»
Er befürchtet, dass die Leute zuhause bleiben würden, wenn sie im Kino Masken tragen müssten.
Vorgeprescht ist das Kino Onik in Oensingen, wo bereits seit Samstag 2G gilt. Auch hier gab die Maskenpflicht den Ausschlag, wie Inhaber Christian Riesen erklärt: «Für die Mehrheit unserer Gäste ist die Maskenpflicht ein wichtiges Kriterium dafür, ob sie ins Kino kommen oder nicht».
Noch nicht alle haben sich entschieden
Noch nicht entschieden, ob sie 2G einführen, haben das KinoKoni in Olten und das Canva in Solothurn. Sie fahren bis auf weiteres noch mit 3G und Maskenpflicht weiter. Beim Canva will man sich erst noch intern besprechen, ebenso beim KinoKoni. Dort wird zudem ab Donnerstag präventiv ein zusätzlicher Sitzplatz zwischen Gruppen freigelassen.
Schon entschieden, wenn auch anders, hat man hingegen im Stadttheater in Olten. Zwar werde man von den Masken etwas eingeschränkt, sagt Geschäftsführerin Edith Scott. «Aber das Erlebnis Theater hat man trotzdem.» Das könne man nicht mit Clubs vergleichen.
Darum wird das Stadttheater Olten weiterhin auf 3G setzen, dafür gilt gleichzeitig Maskenpflicht. Man wolle die Kunden nicht alle paar Tage vor eine neue Ausgangslage stellen, sagt Scott. Ausserdem gehöre die Maskenpflicht in mehreren anderen Kulturhäusern schon zur Regel. «Ich hoffe, die Massnahme stösst beim Publikum auf eine gewisse Akzeptanz.»
Auch das Stadttheater Solothurn wird bis auf Weiteres auf 3G und Maskenpflicht setzen. Einzige Ausnahme: Ein Anlass an Silvester. Da dieser mit einem grösseren Apéro verbunden ist, soll dort 2G zur Anwendung kommen.