Das Ballsport-Center kommt nun in Etappen – Aussenfeld wird erst später realisiert

So sieht das Ballsport-Center in der neusten Visualisierung aus (zVg)
So sieht das Ballsport-Center in der neusten Visualisierung aus (zVg)

Das Ballsport-Center im Oltner Kleinholz wird gegenüber der ersten Planung vorläufig kleiner. Das fünfköpfige Kernteam um Marc Thommen will sich in Phase eins auf den Bau der Ballsporthalle konzentrieren. Zweite Priorität kommt der Realisierung eines Sporthostels sowie des Footbonauten zu, dritte dem überdachten Aussenfeld. «Unisono haben alle Vereine ein Bedürfnis nach Hallenkapazitäten angemeldet», nennt der Architekt und Unternehmer einen Grund für die Fokussierung auf das eigentliche Ballsport-Center.
Die Freude über die Aussicht auf ein überdachtes Aussenspielfeld fiel dagegen kleiner aus als gedacht. Mit der vorläufigen Verzichtsplanung lässt sich das von der privaten Stiftung Jugendsportförderung 3 Tannen finanzierte Projekt auch besser stemmen. Marc Thommen rechnet nun mit einem Engagement in der Höhe von 20 Millionen Franken, davon sollten ein Drittel als Eigenmittel vorhanden sein. «6 bis 7 Millionen sollten wir generieren können.» Bei der Bekanntgabe ihrer Pläne waren die Initianten noch von Investitionen in der Höhe von 33 Millionen Franken ausgegangen.

Die Ballsporthalle umfasst knapp 2000 Sitzplätze, die steiler als früher vorgesehen angeordnet sind. Dies schafft mehr Stimmung auf den Rängen und gibt im Erdgeschoss Raum frei für Catering und Buvetten. Die Halle ist neu in der Mitte teilbar. In einem zusätzlichen flachen Geschoss soll die Technik, wie zum Beispiel die Lüftung, unterkommen. Ein wichtiges Element in der Planung bleibt der Wellnessbereich, der zum Comeback einer Stadtsauna führt. Das Fitnesscenter soll mit wenigen Geräten auskommen und speziell auf die Bedürfnisse von Sportlern ausgerichtet sein. Trainierende Eltern sollen ihren Nachwuchs in einem Kids-Corner gut versorgt wissen.

Neu soll es noch insgesamt 190 Parkplätze geben

Während Sportsbar und Lounge weiter in der Hallenplanung vorkommen, fällt der rund 2 Millionen teure Footbonaut als Intensiv-Trainingsmaschine für Fussballer vorerst weg. Mit dem Aufschub des Aussenfeldes ändert die ganze Parkplatzsituation. Unter dem Kunstrasenfeld war eine unterirdische Einstellhalle mit 300 Plätzen angedacht. Nun kommen die meisten Autos (120) unter die Ballsporthalle. Mit den zusätzlichen oberirdischen Parkplätzen, die tagsüber auch durch die umliegenden Gewerbebetriebe genutzt werden können, wird das überarbeitete Projekt knapp 190 Parkplätze aufweisen.

Um die effektive Nutzung der Ballsporthalle, die nicht für den Sportunterricht der Schulen ausgelegt ist, macht sich Marc Thommen keine Sorgen. Für eine gute Grundauslastung sorgen drei Fussballtrainer mit ihrer Leistungssport-Akademie für 14- bis 17-Jährige und Camps. Zwecks einer Nutzung für Unihockey, Landhockey, Handball und Futsal laufen weiter Gespräche mit nationalen Sportverbänden. 

Das Preismodell, welches noch in Bearbeitung ist und in direktem Zusammenhang mit den Investitionskosten steht, sieht verbilligte Mieten bei Oltner Vereinen vor. «Baurechtsvertrag sowie Preismodell sind noch offene Punkte, die bis im Herbst 2019 zusammen mit der Stadt zu lösen sind», erklärt Marc Thommen, der das Preismodell in die Verhandlungen mit dem Stadtrat einbringt.

Mit dem Einbezug einer Schule wollen die Initianten den Spitzensport und die Schulbildung unter ein Dach bringen. Da Olten die ursprünglich auf das Schuljahr 2019/20 geplante Talentförderklasse auf Sek-I-Stufe zurückgestellt hat, könnte eine solche Ausbildungsstätte auf Sek-II-Niveau umso stärker einen Mehrwert für die Stadt darstellen, mutmasst Marc Thommen.

Nach einem Treffen mit dem Stadtrat am letzten Mittwoch ist der politische Prozess voll am Rollen. Der Baurechtsvertrag liegt im Entwurf vor und ist nun auf die neuen Gegebenheiten anzupassen. Bis Ende August sind vor allem baurechtsrelevante Fragen, die sich durch die Projektänderungen ergeben haben, zu lösen. Wenn aus Sicht der Initianten alles gut geht, ist auf Ende Jahr die Baueingabe geplant. Deren Wunsch ist ebenfalls, bis Ende 2019 Klarheit in Bezug auf den Baurechtsvertrag zu erlangen, da dieser auch eine Grundlage für die Finanzierung ist. Schliesslich muss hierbei aber das Parlament entscheiden. Wenn sich bei der Baubewilligung keine wesentlichen Verzögerungen ergeben, sollte der Spatenstich im Frühling 2021 möglich sein. Nach 18 bis 24 Monaten Bauzeit sollten die Türen des Ballsport-Centers offen stehen.

Untersuchungsgefängnis als Sporthostel nutzen?

Dann wird das Sporthostel wieder zum Thema. Marc Thommen könnte sich vorstellen, das Untersuchungsgefängnis dazu umzufunktionieren. Wie die Gebäulichkeiten der Motorfahrzeugkontrolle, plant der Kanton auch das Untersuchungsgefängnis zu verkaufen. Visionen und ein neuer Blick aufs Ganze täten der Sportstättenplanung im Kleinholz überhaupt gut, findet der Architekt und bringt auch einen zweiten Kunstrasen und den Aufbau eines Landhockey-Kompetenzzentrums ins Spiel.