Das Kurhaus Weissenstein hat bald sein neues Herz

Bild: Michel Lüthi
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Auf dem Weissenstein läuft alles nach Plan, verkündet Projektleiter Sebastian Wüthrich bei einem Baustellenrundgang. Das Kurhaus ist fast komplett ausgehöhlt, das Fundament des neuen Glaspavillons gesetzt.

Seit Ende April mit dem Aushub für den neuen Pavillon begonnen wurde, hat sich einiges getan. Um die 6000 Kubikmeter Fels mussten abgetragen und abtransportiert werden, und zwar passierte das ohne eine Sprengung. Derzeit bietet sich dem Betrachter ein Blick aus der Vogelperspektive auf das Untergeschoss des Neubaus. Hier entsteht unter anderem die Küche, aus welcher der ganze Kurhausbetrieb versorgt werden wird.

Weiter sind Toilettenanlagen, Aufenthaltsräume und Garderoben für das Personal und die ganze Haustechnik hier untergebracht. «Es wird das Herz des neuen Weissensteins, aber das werden die Gäste gar nicht mitbekommen», so Projektleiter Wüthrich.

Permafrost auf dem Hausberg
Mit Wärme versorgt werden Panoramahalle und Kurhaus per Fernwärmeleitung aus der Holzschnitzelanlage, welche die Bürgergemeinde Solothurn beim Sennhaus realisiert. Was wohl die wenigsten wissen: Tief im Untergrund des Solothurner Hausbergs herrscht Permafrost. Ursprünglich war eigentlich vorgesehen gewesen, das bestehende Erdsondenfeld mit 16 Sonden weiter zu nutzen. Die Sonden seien aber bereits im alten Betrieb übernutzt gewesen, erklärt Projektleiter Sebastian Wüthrich, der Untergrund sei eingefroren und brüchig.

Das Herzstück sollte bis September fertiggestellt sein, dann wird die Panoramahalle Gestalt annehmen. Im Oktober ist die Aufrichte geplant. Meistens um die 30 Personen sind derzeit auf der Weissenstein-Baustelle am Werk, damit Neubau und Sanierung planmässig voranschreiten. Behördenseitig steht dem nichts mehr im Weg. Mit Birdlife hat sich die Bauherrin, die Hotel Weissenstein AG, einvernehmlich auf eine vogelschutzkonforme Realisierung des Glaspavillons geeinigt, es gibt nichts mehr zu beanstanden.

Mit neuer Hochzeitssuite
Damit die ganze moderne Technik aus dem Neubau auch im altehrwürdigen Kurhaus ankommt, wurde ein Verbindungskanal in den Fels geschlagen. Er setzt gewissermassen ein Symbol für eine der zentralen Herausforderungen bei dem Projekt: die historische und denkmalgeschützte Bausubstanz mit den heutigen Anforderungen etwa an Brand- und Schallschutz oder Behindertengerechtigkeit zu vereinen.

Das renovierte Kurhaus wird über 54 Doppel- und ein Einzelzimmer verfügen, zwei Zimmer sind rollstuhlgängig. Im längst nicht mehr genutzten Osttrakt des Kurhauses werden sechs Zimmer im historischen Stil eingerichtet, im Dachgeschoss entsteht auch eine neue Hochzeitssuite. In den Standardzimmern wird dagegen nicht mehr sehr viel an den alten Kurhaus-Stil mit Blümchen-Tapeten erinnern.

Den Anliegen des Denkmalschutzes wird beim Umbau Rechnung getragen, zum Beispiel wird zwar ein Lift eingebaut, aber es bleibt auch eine historische Treppe erhalten. Allerdings: So viel Historisches ist auch gar nicht zu erhalten, denn: Beim letzten grossen Umbau vor 30 Jahren sei man nicht allzu sehr auf die denkmalschützerischen Aspekte eingegangen, so Wüthrich.

Bild: Michel Lüthi
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