Das Rätsel um das Skelett von Gretzenbach ist gelöst

Ende Juni wurde in Gretzenbach ein Skelett von Bauarbeitern in der Nähe eines Friedhofes gefunden. Lange wusste man nicht, um wen es sich gehandelt habe. Die anthropologische Untersuchungsergebnisse zeigen, dass es sich um einen 40- bis 55-jährigen Mann handelt, welcher im Hochmittelalter vor über 900 Jahre gelebt haben soll.

Der Archäologe Fabio Tortoli sagt gegenüber dem Regionalsender Tele M1: «Der Mann weist verschiedene Verletzungen auf wie drei Rippenbrüche und auch noch einen Bruch am linken Schulterblatt.» Der Mann sei gestürzt, jedoch zeigen die Verheilungen, dass der Mann nicht an der Verletzung gestorben sei. Die Sterbeursache sei darum nach wie vor unklar.

Wichtiger Schritt für Gretzenbach

Nach dem Fund des Skelettes in Gretzenbach haben die Solothurner Kantonsarchäologen die Knochen freigelegt und gereinigt. Die ETH Zürich konnte durch eine Radiokarbonanalyse den Zeitpunkt des Todes eingrenzen. Zwischen 1035 und 1160 nach Christus soll es passiert sein. Diese Erkenntnisse helfen Solothurner Archäologen mehr über die Geschichte von Gretzenbach zu erfahren. Aus dieser Zeit habe man sehr wenige Quellen, sagt Fabio Tortoli. «Wir haben nicht gewusst, dass schon damals eine Kirche oder Kapelle mit einem Friedhof da stand.»

Die Vermutung, dass sich schon im Mittelalter eine Kapelle beim heutigen Kirchenhügel befand, hat sich durch den Skelettfund bestätigt. Was der Mann zu dieser Zeit aber gemacht hat, bleibt unklar. Er habe in seinem Grab keine Beigaben gehabt, welche Hinweise zu seiner Lebzeit geben könnten, sagt der Archäologe. In dieser Zeit sei es aber auch üblich gewesen, keine Beigaben mit zu geben.

Das Skelett wird nun eingelagert. In Zukunft kann es sein, dass man durch neue Untersuchungsmethoden weiteres über das Skelett herausfinden kann. (ber)