
Dem Feuerwerkhändler beschert Corona ein gutes Geschäft
Petrus zeigte sich dieses Jahr als Feuerwerkfan. Zumindest als gemässigter. Denn ginge es nach Franklin Herz, Geschäftsführer des Feuerwerkhändlers Weco Suisse mit Sitz in Walterswil, hätte es in den Wochen vor dem 1. August zwar regnen, am Feiertag selber aber schön sein müssen. Ein lauer Sommerabend reizt, draussen zu sitzen und Kracher und Vulkane zu zünden. Umso mehr wird davon eingekauft, wenn die Wetteraussichten gut sind. Bei Regen muss mit dem Schirm nach draussen gehuscht werden und man droht erst noch, in der matschigen Wiese auszurutschen.
Private kauften mehr, da Grossevents ausfielen
Doch die Regenperiode zuvor war dem Weco-Chef willkommen. «Da die Leute wussten, dass sie Feuerwerkskörper abbrennen können, kein Abbrennverbot ausgesprochen wird, kauften sie schon Wochen zuvor ihr Feuerwerk ein.» Der Starkregen diente dem Händler als Planungsgarant.
Herz rechnet deshalb mit einem ebenso guten Jahr wie 2020. Nicht nur wegen der Feuerwerkserlaubnis, sondern auch wegen des Corona-Effekts. Da die Weco Suisse AG, deren Feuerwerkssortiment unter anderem aus der Produktion des deutschen Hauptsitzes in Eitorf und China stammt, nur auf Detailhandel und nicht auf Grossfeuerwerke ausgerichtet ist, hatte Corona keine negativen Auswirkungen. Die ausgefallenen Events haben dem Händler gar noch zugespielt. Denn Private deckten sich mit mehr Knallern ein, wenn das 1.-August-Fest mit Lichterspektakel gestrichen wurde. Und das sind meist Weco-Produkte, die in allen grösseren Detailhändlern ausser Migros zu kaufen sind. Eigene Stände betreibt die Weco nicht, man kann seine Raketen aber auch direkt in Walterswil kaufen.
«Die Verkaufszahlen zeigen auch, dass die Leute zusammenkommen und die Party zelebrieren wollen», sagt Herz. Das taten sie wie schon in den Vorjahren am liebsten mit Vulkanen und Batterien, die auch 2021 die Verkaufslisten anführen. Genaue Zahlen kann das Unternehmen noch nicht nennen. Die Weco lancierte dieses Jahr gar zusätzliche hochpreisige Batterien, wie etwa die «Superflare» mit 15 Schuss à 159 Franken im Onlineshop. Diese würden sehr gut laufen, sagt der Geschäftsführer.
Zwei Drittel des Umsatzes sind vom Wetter abhängig
Das gute Geschäft bedeutet Aufschnaufen für den Feuerwerkhändler, der zwei Drittel seines Umsatzes mit dem 1. August macht. Ein Drittel bringt der Silvester ein. Letzterer beschert kaum Sorgen, da im Winter. Doch vorgängig des 1. Augusts wird jedes Jahr gezittert im Unternehmen mit 30 Mitarbeitenden. Der ganze Umsatz sei vom Wetter abhängig, so Herz, die Gewinnkurve ein ewiges Auf und Ab.