
Der Bahnübergang Aarburgerstrasse bremst den öffentlichen Bus aus
Ein neuer Kreisel beim Gygerweg in Zofingen soll den Verkehr auf der Aarburgerstrasse verflüssigen – das ist, solange der Niveauübergang der Nationalbahnlinie besteht, Wunschdenken. Aus Richtung Zofingen wird sich die Kolonne wartender Fahrzeuge bis in den Kreisel stauen – und da mittendrin die Busse des öffentlichen Verkehrs.
Für die Unterführung gibt es bereits ein Vorprojekt. Eine solche ist seit der Erhöhung der Frequenzen auf der Nationalbahnlinie zur Sicherung des Busfahrplans zwingend. Dies ist zwar auch auf Bundesebene unbestritten – dennoch wurde das Projekt im Rahmen der Agglomerationsprogramme zurückgestuft, womit es vorderhand für eine Realisierung keine Bundesmillionen gibt.
Dagegen setzte sich diese Woche der Zofinger FDP-Grossrat Herbert H. Scholl in einem Vorstoss im Grossen Rat zur Wehr. Er will «den Regierungsrat beauftragen, die Unterführung des Bahnübergangs der Aarburgerstrasse zeitlich vorzuziehen, die Aufnahme in das Agglomerationsprogramm der 3. Generation anzustreben und eine zusätzliche Finanzierung durch den Bahninfrastrukturfonds zu beantragen». In der Begründung stellt Scholl fest, dass der aktuelle Zeitplan erst für 2021 eine öffentliche Auflage des Projekts vorsieht. Der Zeitpunkt der Eröffnung stehe in den Sternen. Dies will Scholl nicht hinnehmen. «Der Zeitplan ist angesichts der zunehmenden Zugsdichte mit den längeren Schliessungszeiten der Barriere zu lang und muss verkürzt werden», lautet seine Forderung.
«Schon heute sind die Anschlüsse des öffentlichen Busverkehrs an die Züge ab dem Bahnhof Zofingen nicht mehr gewährleistet – und die SBB planen für die nächsten Jahre weitere Zugsverbindungen für den Personen- und Güterverkehr auf der ehemaligen Nationalbahnlinie Zofingen–Suhr–Lenzburg, womit sich die Stauzeiten auf der Strasse nochmals vergrössern.»
Der öffentliche Busverkehr soll den Niveauübergang via Wiggertalstrasse umfahren. Für Scholl keine gute Idee. «Der Bus erschliesst insbesondere auch die Quartiere nördlich von Zofingen. Er kann deshalb nicht vollständig auf die Wiggertalstrasse verlegt werden.» Und Grossrat Scholl ergänzt: «Wenn die Zugsanschlüsse wegen der längeren Schliessungszeiten der Barriere nicht mehr garantiert sind, sinken auch die Frequenzen der Zugsbenützenden ab dem Bahnhof Zofingen, was mittelfristig direkte Auswirkungen auf die Fahrplangestaltung haben dürfte.» Es müsse mit weniger regionalen und überregionalen Zugsverbindungen gerechnet werden. «Deshalb ist die Planung und Realisierung der Unterführung der Bahnlinie an der Aarburgerstrasse vorzuziehen und die einzelnen Verfahrensabschnitte zeitlich zu straffen.»