Der Bund warnt: Am Geburtstag der Schweiz wird es bis zu 38 Grad heiss

Die Sonne strahlt für das Geburtstagskind Schweiz. Bis und mit 1. August heisst es: Schatten suchen, viel trinken und ins kühle Nass hüpfen. Das Thermometer klettert in die Höhe, der Bund hat für das Tessin, das zentrale Wallis und die Region Genf eine Hitzewarnung ausgegeben. Bereits am Montag wurde in Genf mit 34,6 Grad die bislang höchste Temperatur des Jahres gemessen. Nun werden morgen und am Bundesfeiertag bis zu 38 Grad erwartet.

Verglichen mit den vergangenen Jahren hat die Schweiz 2020 bisher eher wenig geschwitzt. In einigen Gebieten, wie etwa am Bodensee, verzeichneten die Messstationen bis anhin noch keinen Tag mit Temperaturen über 30 Grad, sagt Stephan Bader, Klimatologe bei Meteoschweiz: «In diesem Sommer fallen die Hitzetage sporadisch und verhältnismässig spät aus.»

© CH Media

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Was für einige bereits als untypisch empfunden wird, entspräche der Norm. «Die heissen Sommer der letzten Jahre kannte die Schweiz zuvor nicht. Sie sind ein markantes Signal der Klimaveränderung», sagt Bader.

Dabei strömte heisse, subtropische Luft – bisweilen aus der Sahara – nach Europa. In diesem Sommer dominieren hingegen Westwinde vom Atlantischen Ozean. Diese bringen kühlere Luft und sorgen für wechselhafteres Wetter mit Regengüssen und Gewitter.

Heisse Sommer werden häufiger

Diese Grosswetterlage dürfte seltener werden. «Die Klimaszenarien zeigen, dass die sommerlichen Hochdruckgebiete über dem Mittelmeer sich künftig immer häufiger nach Europa ausdehnen und heisse Sommer verursachen», sagt Klimatologe Bader. Auch für die bevorstehenden Hitzetage ist ein Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer verantwortlich.

Obwohl der diesjährige Juli vom kühleren Westwind geprägt war, übersteigt die Monatstemperatur den Durchschnittswert. «Unter Berücksichtigung der nächsten Tage wird es im Juli 2020 etwa mehr als ein Grad zu warm gewesen sein», sagt Bader.

Am Sonntag gibt es Abkühlung und etwas Regen

Damit reiht sich der Monat in einen Trend ein, der bisher das ganze Jahr bestimmt hat. Dieses war bis anhin überdurchschnittlich warm. Der Winter 2019/2020 ging als mildester Winter seit Messbeginn 1864 in die Geschichte ein. Auch der Frühling fiel äusserst sonnig und warm aus. Der drittwärmste Frühling seit Messbeginn sorgte dafür, dass während des Lockdowns nur selten eine Regenjacke auf den Spaziergang mitgenommen werden musste.

Diese braucht es hingegen am kommenden Sonntag. Dann versprechen die Prognosen etwas Abkühlung und lokal Niederschläge. Ob damit die grosse Hitze vorbei ist, könne noch nicht gesagt werden, so Stephan Bader.